Kill The Romance - For Rome And The Throne

Review

Dass Modern Death Metal nicht das Gleiche wie Deathcore ist, weiß ich, seitdem ich die ersten Töne von „For Rome And The Throne“, der neuen Scheibe von KILL THE ROMANCE gehört habe. Die Anreicherung des Death Metals um den Begriff des Modernen war für mich stets eine Ausrede, um die sonst nicht mit ausreichender Länge bestückten Songs mit Breakdowns voll stopfen zu können, bis man sein Halbe-Stunde-Album fertig hat.

Ich persönlich fand HIM in meiner Jugend ja immer geil (insgeheim auch heute noch). Und da kommt natürlich Freude auf, wenn ich beim Hören des mir vorliegenden Werkes gesanglich Parallelen zu Ville Valo feststelle. Denn wenn „For Rome And The Throne“ eine Stärke hat, dann ist es ebendiese. Selbstverständlich reicht die Stimme des Fronters weit über dieses Maß hinaus. Vom klassischen Grölen über Gebrüll bis hin zu Gekreische ist alles vertreten. Perfekt inszenierte Gitarren, ein tightes Schlagzeugspiel und eine druckvolle Produktion machen „For Rome And The Throne“ zu einem enorm starken Output.

Death Metal ist das alles aber nicht. Muss es auch nicht sein. Wahrscheinlich weiß die Band selbst gut genug, dass sie immer dann am besten klingt, wenn die kraftvollen Vocals in den Vordergrund rücken, die Drums sich ein wenig zurück nehmen und Raum für wunderschöne Melodien schaffen. Folge dessen sind Refrains, die direkt ins Ohr gehen und einfach Spaß machen, sodass man sofort mit dem Kopf nickt und mitsummt. Absoluter Anspieltipp ist der Titeltrack, der zwar zugleich derjenige ist, der sich am nächsten zum Mainstream-Metal befindet, im Gegenzug jedoch unfassbar spannende sechs Minuten Musik bietet.

Bei so viel Lobhudelei fragt sich der ein oder andere sicher, weshalb ich letztendlich ’nur‘ sieben (im übrigen mit Tendenz zu acht) Punkte vergebe. Grund dafür sind die doch eher deplatziert wirkenden Keys. Diese bilden zwar zumeist einen interessanten Klangteppich, nerven aber, sobald sie zu sehr aus dem Gesamtsound heraus stechen. Dass „For Rome And The Throne“ nichts gravierend Neues bereithält, darf man KILL THE ROMANCE eigentlich nicht als Kritikpunkt anrechnen. Im Grunde ist es doch egal, ob ich das Riff in ähnlicher Fassung schon ‚mal bei IRON MAIDEN gehört habe. Nichtsdestotrotz fällt das Album zum Ende hin recht deutlich ab und weist lediglich noch ein gut gemachtes Outro auf. Zu zehn richtig fetten Songs hat es also nicht gereicht. Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass KILL THE ROMANCE zu einer noch besseren Leistung fähig sind. Also, Jungs, seht die Bewertung als Ansporn an.

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15.06.2011

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