Kill Me - Hydra

Review

Mit “Hydra“ legt die süddeutsche Kombo KILL ME ihre bereits zweite Veröffentlichung seit Bandgründung vor. Dabei präsentieren die Musiker ganz klassischen Metalcore, wie man ihn schon hundertfach gehört hat und man merkt recht schnell, dass sich bei den Musikern noch keine wirkliche Identität gebildet hat. Auf Innovationen muss man getrost verzichten und natürlich schleicht sich auch in jeden Song der obligatorisch Breakdown ein. Dies muss zwar nicht unbedingt etwas schlechtes sein, führt allerdings unweigerlich dazu, dass sich kein wirklicher Aha-Effekt einstellt.

Nach einem ganz klassischen Intro samt langsamer werdenden EKG geht es mit dem Titelsong auch gleich rund. Allerdings fällt der Hörer hier aufgrund eines recht dünnen Sounds erstmal in ein kleines Loch. Die Produktion schafft es leider nicht, den Druck und die Energie der Musik entsprechend einzufangen und zu transportieren. Die Gitarren schieben sich mit ganz typischen melodischen Riffs in den Vordergrund und werden dabei von den Drums angenehm umspielt. Allerdings schafft es die Rhythmusfraktion dabei nicht, großartige Akzente zu setzen und dient mehr als schmückendes Beiwerk. Im Gegensatz dazu hinterlässt sowohl das aggressive Gebrüll als auch recht wohlklingende Klargesang von Moe einen guten Eindruck. Bei “Imitation Of Life“ zeigen sich KILL ME von ihrer groovigen Seite, was für ein wenig Abwechslung sorgt. Jedoch endet auch dieses Stück, wie könnte es anders sein, in einem gewaltigen Breakdown. Mit “Lovely Day“ gehen die Augsburger dann wieder melodischer zu Werke, aber auch hier lässt ein Breakdown nicht all zu lange auf sich warten und schließt diese EP nach knapp elf Minuten wieder ab. Es gibt immer wieder gute Ansätze in der Musik, welche allerdings durch den unnötigen Einsatz des beliebten Groovemittels unnötig gestört wird. Hier wäre ein wenig mehr Mut wünschenswert.

Noch haben KILL ME die Chance zu wachsen. Vielleicht sollten die Augsburger mal über den Tellerrand hinaus schauen und sich etwas aus dem Fenster lehnen. Ein paar Experimente würde der Musik nicht schaden und kann nur dabei helfen, eine gewisse Eigenständigkeit zu entwickeln. So geht “Hydra“ in der Masse an Veröffentlichungen leider unter.

21.05.2011

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