Kill for Eden - Kill For Eden

Review

Seit vier Jahren erst ist diese Formation aus London aktiv und hierzulande wohl auch noch nahezu völlig unbekannt, in der Heimat dagegen sieht es ganz anders aus, denn dort werden KILL FOR EDEN nur in den höchsten Tönen gelobt. In wie fern der fast schon branchenübliche, britische „Kultur-Patriotismus“ dafür verantwortlich ist, vermag ich zwar noch zu beurteilen, doch zumindest durch den Umstand, dass Bandgründer und Gitarrist Dave Garfield, der einige Zeit in den Niederlanden und auch in Deutschland gelebt hat, bereits als für Künstler wie RAMMSTEIN, Joe COCKER oder DIE ÄRZTE unterwegs gewesen ist, lässt sich der Begriff „Hype“ insofern in sichere Entfernung rücken, da Dave ein Könner ist.

Auch Lyla D’Souza, seine Mitstreiterin am Mikro kann offenbar bereits auf eine bewegte Vergangenheit in der Branche zurückblicken und auch für KILL FOR EDEN sind die Zeiten als „Newcomer“ längst vergangen, wie an Hand von Radio-Einsätzen von Spanien über Skandinavien bis in die Heimat für einige Songs ihrer Debüt-EP „Kerosene“ nachzuvollziehen ist.

Dass sich dieser Erfolgslauf nun auch mit dem selbstbetitelten ersten Langeisen weiterführen lässt, darf zumindest hinsichtlich der Radio-Tauglichkeit des Materials einmal angenommen werden, denn dort scheint mir der Großteil des Materials von „Kill For Eden“ bestens aufgehoben. Der Rock-Appeal bleibt zwar – zumindest was die Riffs betrifft – nicht völlig außen vor, dennoch schleicht sich immer wieder ein mehr als nur dezenter Pop-Aspekt ein und auch die Stimme von Lyla stellt da keinen härtetechnischen Ausbruch dar.

Ob die Formation auch für Headbanger von Interesse ist, muss zwar jeder für sich entscheiden, für eine Zielgruppe, die sich üblicherweise auch an Acts wie den neueren BON JOVI oder den gemäßigten HEART erfreuen kann, sollten KILL FOR EDEN aber jeden Fall essentiell sein. An der Tatsache jedoch, dass wir uns wohl alle über derlei Songs im Radio durchaus freuen würden, wenn diese anstelle des Usus gewordenen „akustischen Sondermülls“ Verwendung finden würden, besteht jedoch kein Zweifel.

28.03.2013
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