KILL DIVISION machen ihrem Namen alle Ehre, harmlos geht es hier ganz sicher nicht zu. Zwar schreitet das Trio im Opener von „Destructive Force“ eher langsam drohend auf den Hörer zu, aber nur um dann mit einem Kreischausbruch und flinken Blastbeats die erste Attacke zu starten. Die Stimmen von Richard Ebisch und Susan Gerl sind auf jeden Fall Geschmackssache, klingen alleingestellt häufig etwas zu gepresst und fügen sich als Team aber durchaus gut in den kompromisslosen Sound ein. Besonders der Drummer hat massig Bewegungsdrang und dominiert die meisten Stücke auf dem Debüt.
Geschossen wird scharf und zwar mit einer Mischung aus Death und Grind, Tendenz eher zum Grind. Der Hörer wird ordentlich beansprucht und leider wütet einiges auf der Platte einfach stur und monoton vor sich hin. Wenn man bedenkt, dass hier Mitwirkende von ASPHYX, INHUME, LEGION OF THE DAMNED und GOD DETHRONED am Werke sind, dann darf man von einer gewissen musikalischen Erfahrung ausgehen, Songwriting ist dann aber doch ein anderes Blatt. Wer sich nicht duckt kriegt ein Fressbrett nach dem anderen entgegengeschleudert, noch bevor man überhaupt weiß warum. Glücklicherweise gibt es dann für das Überstehen einer Menge Eintönigkeit doch massig Riffs der Marke „ganz ordentlich bis grandios“, die das erste Album von KILL DIVISION auflockern und etwas zugänglicher machen. Trotzdem werden viele gute Momente einfach „totgeblastet“ und stellen die eigentlich sehr kalten und morbiden Riffs häufig in den Schatten. Lediglich „Distorted Reality“ bleibt sofort kleben, hat ein prägnantes Riff und kann durch den Wechsel von schnell und sauschnell punkten. Irgendwie lassen KILL DIVISION etwas Ernsthaftigkeit vermissen und einiges wirkt gerade aufgrund der überzogenen Brutalität schon fast spaßig gemeint. Andererseits gibt es auch kurze Lichtblicke, nämlich ganz besonders dann wenn die Musik einfach für sich alleine steht und sich den Raum für Entwicklung einfach nimmt.
Auch wenn diese Genrekombination keinen Innovationspreis erhalten wird und soll, aber etwas mehr Kreativität und Zusammenspiel hätte ich mir schon gewünscht. „Destructive Force“ klingt für mich weniger nach Band, als nach zusammengeflickten Einzelleistungen. So wurde die erste Visitenkarte von KILL DIVISON eine rohe, schnelle Platte, die aber deutlich mehr Abwechslung benötigt, leider nicht wirklich nachhaltig erscheint und wenig Lust auf mehrere Durchgänge macht. KILL DIVISON scheinen den Albumtitel etwas zu ernst genommen und die mächtigste Waffe bleibt Roel Sanders hinter den Kesseln.
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