Kiju - Ignite The Revolt

Aus Metal-Sicht ist Italien hauptsächlich für kitschtriefenden Fantasy-Power-Metal bekannt. Alle paar Lichtjahre verirrt sich jedoch auch mal ein Ausreißer aus diesem vorgefertigten, landestypischen Schema in unsere Szene. KIJU sind eine solche Band, die mit „Ignite The Revolt“ bereits ihr drittes Album veröffentlicht und dabei eine durchaus gute Figur macht.

Auf der Homepage der Band wird die Musik als eine Mischung aus MACHINE HEAD, SEPULTURA und FEAR FACTORY beschrieben, was sowohl den Stil gut umschreibt, wie auch die grobe Zielgruppe absteckt. Von SEPULTURA stammt der Thrash-Einfluss, die groovigen, speedigen Momente, die den Kern des Materials ausmachen. MACHINE HEAD standen Pate für die immer wieder auftauchenden quietschigen und modernen Riffs und die überaus aggressive Grundhaltung, die das Album über die volle Distanz durchzieht. Und der FEAR FACTORY-Einfluss, die dezent aber effektiv eingestreuten Melodien, die Ausreißer in Richtung Eingängikeit, die emotionale Komponente ist es, die bei den Highlights der Scheibe den entscheidenden Faktor darstellt.

„Ignite The Revolt“ hat dabei sogar ein paar vorzeigbare kleine Hits vorzuweisen. Der Titelsong, das Albumhighlight, der in knapp dreieinhalb Minuten all diese Trademarks zu einem adrenalin-treibenden Monster vereint, „Spinning Vultures“, bei dem die gleichen Zutaten ähnlich mitreißend vermengt werden, oder die Schlussnummer „Endless Storm“, ein ebenso durchschlagender Aggressionsbolzen. Da die Spielzeit mit 33 Minuten sehr ordentlich dosiert ist und KIJUs Musik überdurchschnittlich authentisch und relevant klingt, ist für Freunde moderner, aber zu jedem Zeitpunkt heavy anmutender Sounds ein Reinhören zu empfehlen.

KIJU treten den Beweis an, dass auch in Südeuropa einen Hang zu Wut und Energie vorherrscht, und dass Sonnenschein und warme Strände nicht alles sind, worauf italienischer Metal basieren muss.