Kickdown waren down. Sie sahen keine weiteren Entwicklungsmöglichkeiten in ihrem Stil. Mir ihrem stark elektronischen Sound konnten sie (und der Hörer) nichts mehr anfangen und entschieden sich für das einzig Vernünftige: Die Gitarren müssen in den Vordergrund! Auch das Line-Up wurde geschüttelt und gerührt: Der ehemalige Sänger Ron wechselte an die Gitarre und C.STO übernahm zusätzlich zu seinem Instrument den Gesang. So weit, so gut. Die Band macht einen sehr professionellen Eindruck bei ihrem gesamten Auftritt (an dem Coverbild könnte man arbeiten, machen die vier Mannen doch hier den Eindruck, sie seien eher Mafiosi als Rocker aus dem schwäbischen Ländle). Die 13 Songs sind sehr gekonnt aufgenommen. Zudem hatten Kickdown prominente Unterstützung mit Rich Ward („Stuck Mojo“) im Studio, welcher auch in dem Lied „My Anthem“ auftaucht. So glatt wie die Haare des Sängers ist seine Stimme, die zwar solide auftritt, aber nicht gerade durch Wiedererkennungswert glänzt – muss aber auch nicht immer sein. Das gleiche gilt für die souverän und gekonnt gespielten Instrumente. Um „Kawoom“ zu machen, bräuchten die sehr leicht ins Ohr gehenden Lieder jedoch viel mehr Profil. Auch die Melodien sind eher in der Abteilung „joah?“ zu verbuchen. Sie tun keinem weh, sehr gute Ansätze sind da, aber es reicht oft nicht, um einen über längere Zeit zu bannen. Das herausragende Lied auf dem Album ist eindeutig das treibende und gleichzeitig balladeske „Virus“. Dagegen wirken große Teile des restlichen Materials leider nur wie Lückenfüller. Interessant, weil in den Vocals etwas variierend, ist ebenfalls „Blood On My Hands“. Ergo: Die neue Richtung, die Kickdown eingeschlagen haben, ist gut, jedoch schlägt das ganze noch nicht so ein, wie die Kugel auf dem Cover.
Kommentare
Sag Deine Meinung!