Kick - New Horizon
Review
KICK! Das nenne ich mal einen griffigen Bandnamen, der eigentlich nur eine Revieweinleitung nach sich ziehen kann: KICK sind mit ihrem neuen Album „New Horizon“ ausgezogen, um uns selbigen in den Allerwertesten zu verpassen. Doch dabei werden die Jungs beim Gros unserer Leser leider versagen, denn dafür ist ihre Mucke schlicht und ergreifend zu soft.
Wer aber zwischen VADER, IMMORTAL und KREATOR auch gerne mal etwas gemäßigtere Klänge genießt, der sollte ruhig aufmerksam weiter lesen. Die drei Engländer zocken nämlich schön zeitlosen, melodischen Hard Rock, der härtetechnisch auf der einen Seite von AEROSMITH, VELVET REVOLVER oder PRIMEsth und auf der anderen von U2 und FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE begrenzt wird. Natürlich geht es jederzeit hittauglich zur Sache (in Japan konnten die Jungs wohl schon ein paar Erfolge verbuchen), was bei diesen Songs aber keinesfalls negativ ins Gewicht fällt. Aufgesetzt wirkt hier nämlich gar nichts, angefangen bei den mal kraftvollen, mal zurückhaltenden und mal sogar funkigen („Bone“) Gitarren bis hin zum abwechslungsreichen und eigenständigen Gesang von Nick Workman. Einzig der ekelhaft schmalzige und vor Kitsch nur so triefende Japan-Bonus-Track „Star“ hätte nicht sein müssen. Mit diesem Schmachtfetzen dürfte man heutzutage nicht mal mehr die frigideste, sexuell frustrierteste Hausfrau in der Midlife Crisis rumkriegen.
Ansonsten lässt sich der locker-flockige Rock ziemlich gut an, weil er trotz aller Ohrwurmigkeit weder anbiedernd, noch unehrlich, noch aufgesetzt rüberkommt, sondern angenehm frisch und frei von allen Zwängen gespielt. Da wird selbst der ein oder andere kleine Hänger (z.B. im Titelsong) mal verziehen. Genau die richtige Musik, um nach einem stressigen Arbeitstag ein wenig zu entspannen. Noch dazu wird mit „High“ allen aus der Seele gesprochen, die nach einem verfeierten Wochenende Montag morgens so gar keine Lust auf den tristen Büroalltag haben.
Anspieltipps: Electric Storm, Forever Yours, Access Denied, Paralysed