Khaos Aeon - Exitus

Review

Viele gute Black-Metal-Alben beginnen mit Krähengeschrei. Allerdings beginnen auch viele schlechte Black-Metal-Platten mit Krähengeschrei. Generell beginnen eigentlich eine ganze Menge Alben dieses Genres, wenn nicht jedes zweite so, genau wie KHAOS AEONs Debüt „Exitus“. Auch wenn es sich nicht ohne Einschränkung in eine der beiden Kategorien einordnen lässt, erholt sich die Langrille zumindest in Sachen Kreativität schnell von der Introschlappe.

Die Stilfindung des deutschen Duos nachzuzeichnen ist nicht wirklich einfach. Einerseits Rhythmusbetont, irgendwie schleppend und ein bisschen zu Monoton, andererseits mit einer angenehmen melodiösen Raffinesse vereinen die neun Stücke genug Trademarks verschiedener BM-Traditionen auf sich, um als eigenständig durchzugehen. Vielleicht spätere SATYRICON gepaart mit DISSECTION? Das „Frozen“-Cover am Albumende zeugt zumindest teilweise für diesen Befund. Für das Gute-Alben-mit-Krähen-Lager sprächen definitiv einige hervorstechende Akzente, in denen die Band mit brachialen Hooklines („Demonic Fire“) oder durchgetretenem Gaspedal brilliert („Apocalyptic Coalescence“). Andererseits kann sich der generelle Spannungsaufbau in seiner Monotonie eben nur auf einzelne Momente verlassen und wäre somit eher ein Fall für die Schlechte-Krähen-Alben-Fraktion. Tja, wohin mit KHAOS AEON?

„Exitus“ ist keinesfalls schlecht! Es ist ein anständiges Debüt, zwar mit viel Raum nach oben, aber auch genug Ansätzen, einen fruchtbaren Stilfindungsprozess abschließen zu können. Aber bitte: Das nächste Mal mit einem anderen Bassdrum-Sound, das hält ja kein Mensch aus.

09.12.2009
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