“Owing To The Influence“ markiert das Debüt der aus Saarbrücken stammenden Gruppe KHAIMA. Nach der gleichnamigen EP aus dem Jahre 2016 entschieden sich die Mitglieder dazu ihr musikalisches Talent nun auf einem Album zu verewigen. Das Mastering übernahm dabei Mike Balzer, auch bekannt als Schlagzeuger von CULT OF LUNA.
KHAIMA setzen auf bekannte Gesichter
Die Saarbrücker scheuen sich nicht vor ihren Vorbildern. Vielmehr wirkt “Owing To The Influence“ wie eine Hommage an Bands wie ALICE IN CHAINS oder TOOL. Soundtechnisch abgerundet und geschmückt mit stimmungsvollen Riffs, angefeuert durch dezente Synthesizer, startet sogleich das Intro.
Sehr schnell kommen Erinnerung an als TOOL-Klon klassifizierte Gruppen hoch. Die taktgebenden Drums sowie kontinuierlich wechselnde Basseinlagen sind stark an besagte Band angelehnt. SOEN oder RISHLOO dürften schon so einige bissige Kommentare abbekommen haben, nur weil sie aus bekannten Inspirationsquellen schöpften. Trotzdem wäre es falsch KHAIMA als einfache Kopie abzustempeln.
“Blowback“ wechselt mehrmalig das Tempo und überrascht zur Songmitte hin mit einem Break. Dieser macht einen Spagat über zu moderneren Proggefilden und fängt anschließend die psychedelische Note von ALICE IN CHAINS’ “Jar Of Flies“ ein. Sven Hills zurückhaltende Vocals brechen zwischendurch hervor, werden jedoch nicht allzu intensiv. Praktisch eine Mischung aus Chino Morenos durchdringender und Maynard James Keenans bedächtiger Stimme.
Hoher Anspruch und unerfüllte Erwartungen in “Owing To The Influence“
Einige Songs machen Entwicklungen durch und starten nicht zwangsläufig bei hundert Prozent. “Extrapolation“ oder “Sulpiride“ folgen beide diesem Konzept. Doch nicht immer überzeugt der Höhepunkt zum Songende hin. Zwar bauen KHAIMA Spannung mit viel psychedelischen Passagen auf, doch lassen Hörende anschließend mit unerfüllten Erwartungen zurück.
Es bleibt fraglich, worauf die Songs hingearbeitet haben. So wäre auch der ein oder andere Longtrack wünschenswert gewesen, um die aufgebaute Stimmung noch etwas stärker zu entfalten.
Doch Komplexität kann den Songs der Combo nicht abgesprochen werden. Stimmungsvolle Riffs, gepaart mit kleinen experimentellen Einwürfen innerhalb der Songs, geben ein fulminantes Gesamtbild ab. Gerade “Collidoscope“ macht davon Gebrauch und variiert in Stimmung und Emotion. Auch wenn das Songfinale nur kurz andauert, entwickelt sich der Track ohne zum Ende hin Fragezeichen stehen zu lassen.
KHAIMA sind keine Kopierer
Natürlich erinnert manches an bekannte Bands und trotzdem schaffen KHAIMA sich ein ganz eigenes Bild. Weder wollen die Jungs das Rad neu erfinden, noch tun sie es. Doch die Atmosphäre von “Owing To The Influence“ spricht Bände und entführt Hörende immer wieder in träumerische Welten, welche sogleich wieder zerstört werden. Das Album bietet Abwechslung und zeigt sich experimentierfreudig.
Kommentare
Sag Deine Meinung!