SLAYER waren immer SLAYER. KERRY KING bleibt immer KERRY KING. Das zeigt sich auf seinem Solodebüt „From Hell I Rise“ zu jeder Sekunde. Experimente? Fehlanzeige! Dafür gibt es zwölf gnadenlose Thrash-Nummern der SLAYER-Schule.
KERRY KING schart Legenden um sich
Und seien wir mal ehrlich: Etwas anderes hat wohl niemand von KERRY KING erwartet. Fans dürften nach dem Auflegen der Platte schnell ein wohliges Gefühl des Nach-Hause-Kommens entwickeln. Das liegt auch an den Mitmusikern.
Um seine Vision von Thrash-Metal ohne Tom Araya und Gary Holt zu verwirklichen, schart KING ein wahres Legenden-Line-up um sich, das den Thrash im Blut hat. DEATH ANGEL-Frontmann Mark Osegueda klang noch nie so brutal wie hier. Der ehemalige VIO-LENCE– und MACHINE HEAD-Gitarrist Phil Demmel setzt mit seinem melodischeren Stil den perfekten Kontrapunkt zu KERRY KINGs bisweilen chaotischen Gitarrenspiel. Und Paul Bostaph hat bereits bei SLAYER bewiesen, dass er Rüpel-Thrash aus dem Effeff beherrscht.
Über eine Dreiviertelstunde macht das Quintett keine Gefangenen. Dass hier gestandene Männer am Werk sind, macht sich am ausgefeilten Songwriting bemerkbar. Wie die Band Dynamik durch Tempowechsel, etwa am Ende von „Trophies Of The Tyrant, ins Spiel bringt, ohne Aggression zu opfern, ist eine der größten Stärken der Platte.
Der Aggro-Faktor auf „From Hell I Rise“ ist hoch
Gemessen am besagten Aggro-Faktor könnte man aber meinen, man hätte es hier mit angepissten Zwanzigjährigen zu tun, die der Welt zeigen wollen, wo der Thrash-Hammer hängt. Ein solches Song-Monster wie „Crucification“ lässt auf jeden Fall keinerlei Altersmüdigkeit erkennen.
Wollte man KERRY KING und „From Hell I Rise” unbedingt etwas vorwerfen, könnte man die auf Dauer mangelnde Abwechslung ankreiden. Trotz mancher Dynamikwechsel gibt es vornehmlich voll auf die Kauleiste. SLAYER-Fans begrüßen das. Manch anderen mag das zu eindimensional sein. Der ein oder andere Song wäre dahingehend vielleicht verzichtbar gewesen, um die Spielzeit zu straffen.
Doch das ist meckern auf hohem Niveau. In einem Jahr, das vor Thrash-Highlights bisher nur so strotzt, legt KERRY KING einen weiteren Leckerbissen für Genre-Enthusiasten vor. Die Liveshows können gar nicht schnell genug kommen, denn für die Konzertsituation sind die Hassbatzen auf „From Hell I Rise“ wie geschaffen.
Ist doch ganz ordentlich geworden. Der Herr King macht halt King Sachen, was anderes hat auch niemand erwartet. Osegueda macht am Mikro auch nen Top-Job. Wie oben erwähnt ein bissl Abwechslung hätte dem ganzen gut getan. Der geneigte Slayer Fan wird hier voll bedient sofern er der Sache ne Chance gibt. Sicher nicht das schlechteste was der Herr King uns um die Ohren geballert hat.
Um dieses Album kam man ja gar nicht drumherum. Hätte ich im Vorfeld nicht bereits einige Songs gehört, ich hätte evtl. auch meine Zweifel gehabt.
KERRY KING klingt halt nach Kerry King. Die Riffs sind unverkennbar und dennoch klingt die Kiste hier relativ frisch.
Paul Bostaph fand ich immer unterbewertet und sein Drumming ging bei SLAYER irgendwie immer im Mix unter. Hier kommt er so richtig zur Geltung und es knallt so richtig.
Osegueda klingt überraschend fies. Allerdings erinnert sein Gesang oft an Tom zu „GHUA“ Zeiten.
Bei SLAYER mochte ich selten die groovenden Nummern – hier liebe ich sie, da sie straffer klingen.
Man kann kritisieren, dass vieles sich nicht von seiner vorherigen Band abhebt aber als kleiner Totschläger komme ich nicht herum es genial zu finden.