Keltenherz - Tarot

Ursprünglich nur als Nebenprojekt der Folk Rocker GARDEN OF DELIGHT/G.O.D. gegründet, um auch die düstere Seite der Musiker auszuleuchten und den Fans die Möglichkeit zu geben, sich zwischen beiden Facetten der Band zu entscheiden, bringen KELTENHERZ nach einigen Jahren Abstinenz ihr viertes Album „Tarot“ heraus. Zwar hat es den Anschein, als würden die verantwortlichen Musiker strikt zwischen den beiden Projekten trennen, aber trotzdem kommen auf „Tarot“ die folkigen Einflüsse heraus – man höre „Der Narr“. Insofern bieten KELTENHERZ einen nicht uninteressanten Mix aus Gothic, Rock und Folk. Allerdings fehlt es dem Album ein wenig an düsteren Elementen und an Höhepunkten, um gänzlich überzeugen zu können.

So bieten KELTENHERZ auf „Tarot“ einige Pluspunkte – der Stil ist eigen, die Musik eingängig, das Textkonzept (jeder der Songs beschäftigt sich mit der Bedeutung einer anderen Tarotkarte) bringt hin und wieder Kitsch hervor, ist aber interessant. Vor allem das oben genannte „Der Narr“ mit seinen Folk-Einflüssen, das stimmungsvolle „Die Liebenden“ oder das mit elektronischen Elementen ausgestattete, düstere „Der Teufel“ bieten musikalische Klasse und bleiben im Kopf.

Das ist aber eben alles, über ordentliche Songs hinaus kann die Band auf „Tarot“ wenig bieten. Es fehlen Höhepunkte, es fehlen Hooklines, und ein bisschen mehr Gitarrenhärte hätte manchem Song auch nicht schlechtgetan. Darüber hinaus hätte das Konzept auch in musikalischer und atmosphärischer Hinsicht mehr hergegeben. Es ist eben ein Prinzip, dem der Text und die grundlegende Stimmung eines jeden Songs unterstellt sind – mehr nicht. Für ein folkig angehauchtes Gothic-Rock-Album, das nicht mehr sein will als das, haben KELTENHERZ aber grundsolide Arbeit abgeliefert.

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