Kelebra - Decay Inside

Review

Es nervt, wenn man den Beipackzettel aufklappt, er sich erstens als zwei Beipackzettel entpuppt, auf dem zum einen keine gescheite Info steht und man sich zum anderen für Songs entschuldigt, die man geschrieben haben soll. Sehr dubiose Geschichte. Allseits bekannt ist die ”Veramerikanisierung“ Deutschlands nicht das Gelbe vom Ei, doch es textlich in der dargebrachten Form zu verpacken und sich davor noch hierfür zu entschuldigen finde ich etwas fragwürdig. Den Song habe ich bisher noch nicht einmal angehört und finde ihn jetzt bereits überflüssig.
Ob der Rest auch überflüssig ist, wird mir nun der CD-Player offenbaren.

Mit Blick auf das, in herausstechendem Grün gehaltenem Cover mit faulendem Grashüpfer hebe ich die Augenbrauen etwas an. Man kann gespannt sein, was sich hinter dieser Klein-CD mit insgesamt 7 Tracks und knapp 20 Minuten Spielzeit verbirgt. Nach kurzen Hinhören entblättern sich eine Vielzahl von Spielarten, unter Einfluss von diversen Faktoren. Zum einen ist ”Decay Inside“ hart und klopfend, zum anderen aber auch melodiös und gefühlvoll angelegt. Eine andauernde Variation von allen möglichen Facetten ist vorherrschend, wird allerdings geprägt, von mehr oder weniger einprägenden Songstrukturen. Als Anspieltips sind sicherlich ”Beautiful As A Rock In Your Face“ und ”Quit Riot“ zu nennen, bei denen der Kopf schon etwas mit wippt. Insgesamt halten sich KELEBRA im moderaten Sektor auf, was die Härte der Musik anbelangt. Etwas nervig finde ich allerdings die leicht näselnden klaren Vocals, die entsprechend immer wieder in Erscheinung treten.
Beim anfangs genannten, bis dato ungehörten Song ”Wanna Kill“ muss ich lachen. Nicht zuletzt, weil die Melodie doch sehr sehr einem bekannten Stück der amerikanischen Pop-Szene ähnelt… doch das ist alles nur geklaut, eeo eeo.

KELEBRA zelebrieren einen Mix aus verschiedensten Stilrichtungen. Können, oder wollen sich allerdings nicht auf eine Richtung festlegen. Erfinden sich Stück für Stück neu und überraschen mit nicht ganz alltäglichem Sound, der mich jetzt nicht fesselt, mit Abstrichen aber sicherlich seine Daseinsberechtigung hat.

22.08.2008
Exit mobile version