Keitzer - As The World Burns
Review
KEITZER zeigen ohne Helm und Gurt, was im zeitgenössischen Grindcore heute noch alles möglich und zu holen ist, stellen Säure und Blut zur Disposition, nur um in letzter Hinsicht ohnehin lupenreinen Krach zu servieren. So dermaßen ätzend und kratzbürstig geht es hier zur Sache, das man sich nach dem Lackmustest in goldene Zeiten zurück versetzt fühlt, ohne dabei etwa in honigsüße Nostalgie verfallen zu müssen – oh, such sweet ASSÜCK-rhythms. „As The World Burns“ wirkt wie „le grand terreur“ mit einem alles-demolierenden Gestus, der die besten Versatzstücke aus über zwanzig Jahren Knüppel-Historie zur Synthese zwingt: Krachendster Krach hingeklotzt, der diktatorisch den Schall aufmischt und seine krachenden Prinzipien schnell und brutal vollstreckt, der das ihm entgegen flutende Zuhören bösartig rastlos unaufhörlich krachend attackiert.
Übrigens, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, Krach ist immer, immer, ja wirklich immer positiv konnotiert: Krach ist nämlich Musik für den, der Ohren hat, Ordnung und Gesetz in ihm zu hören. Und: Böswilligkeit kann auch eine Tugend sein, vor allen Dingen, wenn sie so zweckdienlich eingesetzt wird wie hier, und geht der Musik, also dem Krach, nicht aus. Die Nummern dauern kurz, Schönheit klärt sich nicht. Ein Fetzen Melodie hat sich erhoben, wird gottseidank augenblicklich niedergetrampelt. Auch gewähren KEITZER den geschundenen Rezeptoren schmierige Midtempo-Parts oder standardisierte, abgehalfterte Metalriffs wie in „Kharkhadan Of Nuclear Winter“, leider völlig unnötig. Bellender und sprotzender sind zurzeit nur CYNESS und SAYYADINA. Komprimiert auf gar nicht mal so schlanke 35 Minuten wird die Welt zerhaut, aber nicht einmal, sondern gleich mehrmals. Well, das ist schön.
Keitzer - As The World Burns
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Death Metal |
Anzahl Songs | 13 |
Spieldauer | 37:30 |
Release | 2008-10-09 |
Label | Yellow Dog Records |