KEEP THE PROMISE heißt die Band und „A Peaceful Mission Of War“ die Platte. Auf dem Backcover zeigt sich die komplette Truppe, angriffslustig platziert und einer davon hält einen Baseballschläger im Anschlag – das nennt man mal wohl konsequent! Die dicke Lippe darf das rüde Sextett aus Italien aber mit gutem Gewissen riskieren. Denn jeder, der gerade kräftig in den Hype zu RISE OF THE NORTHSTAR einsteigt, zu HATEBREED kampfbereit die Socken hochzieht oder Bands wie MADBALL oder BIOHAZARD feiert, wird hier seinen Spaß haben.
„Fight The Power“ von PUBLIC ENEMY wird abgelöst von einem Startschuss, bevor KEEP THE PROMISE mit „The Price Of Freedom“ zum ersten Schlag ausholen. Das Schlagzeug donnert brüsk nach vorne und unterbrochen von massiven Attacken auf die Sprunggelenke, schenken die Italo-Hardcore-Bollos dem Hörer kräftig ein. Obwohl „A Peaceful Mission Of War“ auf bekannten Arrangements basiert, verpassen KEEP THE PROMISE nicht die Chance, auch eigene Akzente zu setzen. So werden plötzlich Vocals von den Zehenspitzen hochgezogen und oben mit Anlauf ausgekotzt, es gibt elektronische Tricks („Vile Femicide“) und ohne aufdringlich zu sein, setzt sich einiges nach und nach fest. Der fette Break in „Guilty Political“ gibt ordentlich auf die Zwölf und überhaupt wurde „A Peaceful Mission Of War“ nicht hübsch abgeschliffen, um den Medien zu gefallen. Nein, nicht selten eruptieren KEEP THE PROMISE in siffigem Deathcore und halten das zerfledderte Fähnchen des Pig’n’Growls tapfer hoch.
Die Texte sind tadelnd, aufständisch und wütend, Humor regiert hier eher weniger. Doch dafür gebe ich eine blinde Garantie, dass KEEP THE PROMISE jeden Laden auf links drehen. Einige Fäden müssen die Frischlinge noch sortieren und zusammenführen, denn „A Peaceful Mission Of War“ überzeugt nicht auf ganzer Linie. Es verläuft sich manchmal und hat auch keinen nachhaltigen Hit an Bord. Dafür schimmert hier an allen Ecken und Enden Potential und die Wucht ist schier erdrückend. Reinhören!
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