Keen Wit - The Streets Of No Return

Review

Aggressive Selbstvermarktung ist für den Erfolg im gegenwärtigen Musikbusiness wohl unverzichtbar. Dass KEEN WIT sich aber anhand der Tatsache, dass man auf „The Streets Of No Return“ einen männlichen und zwei weibliche Sänger zu hören bekommt, bereits auf eine Stufe mit AYREON gestellt sehen wollen, ist dann doch etwas arg dick aufgetragen – zumal alle drei Gesangsstimmen reichlich dünn klingen und mehr als einmal komplett neben der Spur liegen.

Lässt man die Kirche einmal im Dorf, bleibt ein unterdurchschnittliches Album übrig, in das Gitarrist Luke May immerhin fünf Jahre Arbeit gesteckt hat. Mit den Kompositionen eines Arjen Lucassen kann sich „The Streets Of No Return“ beileibe nicht messen. So wirkt vieles zu zerfahren und plätschert am Hörer vorbei, was durch die nicht immer beabsichtigt wirkenden Temposchwankungen verstärkt wird. Auch das Zusammenspiel der verschiedenen Instrumente wirkt stellenweise holprig, was den Projektcharakter der Scheibe unangenehm verstärkt.

Von der Gesamtspielzeit darf man getrost zehn Minuten für das verzichtbare Intro „Keep Breathing“ und die beiden gekürzten Fassungen von „Withering Rose“ und „With The Tide“ abziehen. Die verbleibenden fünf Songs tun im Grunde zwar niemandem wirklich weh, machen aber auch überhaupt keine Lust auf mehr. Es mag schade um die viele Arbeit sein, die sich Luke May mit diesem Album gemacht hat, dennoch beschleicht einen das ungute Gefühl, dass er die vergangenen fünf Jahre auch für sinnvollere Dinge hätte verwenden können.

19.02.2013
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