Keanu Reeves, Matt Kindt & Ron Garney - Brzrkr 2

Review

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Der „Brzrkr“ ist zurück! Die von Keanu Reeves erdachte und dem Schauspieler nachempfundene unsterbliche Mordmaschine B metzelt sich auch im zweiten Band wieder durch endlose Gegnerhorden. Dieses Mal gibt es jedoch mehr zur Lebensgeschichte des uralten verbitterten Söldners zu lesen.

Und die ist lang: Seit seiner Geburt in der Steinzeit ist B unzählige Male getötet worden, hat aber ungleich mehr Menschen sterben sehen. Dabei handelt es sich nicht nur um besiegte Feinde, sondern auch um Freunde und Liebhaberinnen, die der Berserker hat altern und vergehen sehen.

In der Gegenwart erfahren wir dadurch über Bs Gespräche mit einer Psychologin, die ihn im Auftrag des US-Militärs betreut. Die Leitung des Projekts will hinter das Geheimnis von Bs Regenerationsfähigkeit kommen, der er seine Unsterblichkeit verdankt. Gleichzeitig schicken sie ihn aber auch auf Missionen, die sonst niemand schaffen kann. Dafür verlangt B nichts, außer in einen normalen Menschen verwandelt zu werden, der nicht mehr vom Blutdurst eines Berserkers getrieben wird.

Dabei erfahren wir mehr über Bs Vergangenheit und die Pläne des Militärs mit dem „Brzrkr“. Die Aspekte, die im ersten Band oft nur schlaglichtartig vorgestellt wurden, bekommen dadurch mehr Tiefe. Tatsächlich macht der zweite Teil beim Lesen deutlich mehr Spaß und schafft es, die Rückblicke in die Vergangenheit mit dem Plot in der Gegenwart in Einklang zu bringen.

Dazu sei an dieser Stelle nur verraten, dass sowohl B als auch das Militär unzufrieden mit den bisherigen Fortschritten sind. Um endlich dem Geheimnis von Bs Fähigkeiten auf die Spur zu kommen, wird zu drastischen Mitteln gegriffen, die in einem packenden Cliffhanger münden.

Geheimes Highlight sind auch dieses Mal die Passagen aus Bs Vergangenheit, die an „Conan“ oder „Highlander“ erinnern. Blutig geht es ebenfalls wieder zu, aber nicht mehr ganz so krass und plakativ wie im ersten Band. Zwar dürften Splatter-Fans immer noch voll auf ihre Kosten kommen, aber da Bs Regenerationsfähigkeit und sein Blutdurst bereits visuell zur Genüge erklärt wurden, werden sie nun nicht mehr so oft dargestellt.

Generell beweist Zeichner Ron Garney an dieser Stelle auch ein besseres Gespür für die Zeichnungen als zuvor. Ging im ersten Band vieles noch in einem Meer aus Blut und Gedärmen unter, gelingt die Visualisierung des Plots in Teil Zwei wesentlich ruhiger und klarer.

Was soll man also noch groß meckern? Der zweite Band von „Brzrkr“ steckt immer noch voller Klischees und altbekannter Motive aus Geschichten um unsterbliche Prügelknaben wie Wolverine oder Connor McLeod, bringt diese aber auf neue Weise zusammen. Außerdem wurden die Schwächen des ersten Bandes weitestgehend ausgebügelt. Wer also Interesse an dieser Comicreihe hat, kann also guten Gewissens zugreifen und wird nach dem ersten Band im zweiten Teil nicht enttäuscht werden. Ganz im Gegenteil.

Würfeln und blättern, statt lauschen und headbangen – In der Rubrik „Dice ‚em All“ stellen wir euch ausnahmsweise keine Musik vor, sondern Rollen- und Brettspiele sowie gelegentlich auch Comics und Bücher. 

07.03.2023

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