Mit ihrem Debütalbum „Forn“ macht sich das Trio KAUNAN auf in den hohen Norden und belebt dabei die Welt der vorchristlichen Mythen wieder. Mit leidenschaftlicher Spielfreude taten sich Oliver S. Tyr, der einigen Fans der deutschen Szene unter anderem durch FAUN bekannt sein dürfte, der Österreicher Boris Koller und Göran Hallmarken aus Schweden zusammen. Insgesamt bringen es die drei Künstler auf rund ein Dutzend Instrumente, die in den einzelnen Songs Platz finden. Zu einer atmosphärischen Masse vermengt, aber an manchen Stellen doch charakteristisch für sich stehend – so platziert man Irish Bouzouki, Hurdy-Gurdy und viele weitere altertümliche Instrumente aller Bedienarten.
Mit KAUNAN auf Reisen
Fühlt man sich bei „Vandringen“ szenisch zu Michel aus Lönneberga zurückversetzt, so kommt an anderer Stelle eher eine positiv bedrückende, mystische Stimmung auf, die ein deutliches Bild vor Augen malt. Zwischen großen nordischen Tannen, tief im Schnee versunken oder an einem Lagerfeuer sitzend lauscht man den Erzählungen. Wenn auch eher rar gesät, so geht der Gesang doch ins Ohr und fängt die Gedanken mit teils hypnotischen Passagen ein. Glocken, das Knistern des Feuers und eine teils sehr erzählerische Stimme verdeutlichen die Fantasie, die sich aus den Tönen und Klängen im Kopf zusammensetzt.
Zwischen Tannen und Lagerfeuern
Mit Szenebekannten Gastmusikern wie Einar Selvik von WARDRUNA und Maria Franz bekommt der Song „Vallät“ einen schon herzzerreißenden Schwermut, in dem die beiden wie im Duett zueinander singen. Schleppend, aber nicht langweilend schmiegen sich die Akkorde aneinander, während die raue Stimme Selviks einen schönen Kontrast zur klaren Stimme von Maria Franz bietet.
Zusammenfassend schafft KAUNAN hier ein gelungenes Debüt, das sich sowohl aus der Kreativität, als auch der Erfahrung der drei Künstler gelabt haben dürfte und somit äußerst hörenswert ist. Zu herbstlichem Wetter, ein paar Kerzen und – dürfte „Forn“ gut passen und ist vor allem Fans des Genres, aber auch Neugierigen zu empfehlen.
Eine sehr gut klingende Rezension aber dann „nur“ 7/10 ? Erschließt sich mir nicht ganz..
Für mich ist bzw ein kleines Meisterwerk, vermutlich aber nicht für jede Zielgruppe geeignet. Wenn man Folk mag (und ich meine wirklich Folk im Sinne von traditioneller Musik) dann liegt man hier genau richtig.