
KATLA aus Kopenhagen veröffentlichten bisher einige EPs über Kleinstlabels und schafften es, mit dem Debütalbum „Scandinavian Pain“ die Aufmerksamkeit von Napalm Records zu gewinnen. Die Mischung aus Sludge, Doom Metal und Post-Rock ist ungewöhnlich und schürt Erwartungen. Eine geplante Tour im Vorprogramm von 1914 entfällt, weil die Band nicht aus der Ukraine ausreisen darf. Wer sich auf KATLA gefreut hat, muss sich noch ein wenig gedulden und kann die Wartezeit auf Livekonzerte mit dem Debüt verkürzen.
KATLA erzählen vom Ende der Welt
Bei den Klängen des Intros „Don’t Let The Fuckers Get You Down“ fragt man sich kurz, ob das Presswerk die Songs mit einer Yoga-CD vertauscht hat. Eine ruhige Frauenstimme redet auf uns ein, wir sollen uns entspannen, ruhig atmen und die Schultern locker lassen. Doch als sie am Schluss „…and praise Satan!“ sagt, wird klar, dass es sich um eine humorvolle Parodie handelt.
Das war’s mit dem Humor. Beginnend mit „Goblet Of Power“ regiert auf „Scandinavian Pain“ der versprochene Death-Doom mit Sludge-Einschlag. Es wird dreckig, düster und roh: „Dead Lover“ klingt, als würden CANDLEMASS Death Metal spielen. Das Interlude „Eating Grapes With Kevin Sharp“ weckt in der Albummitte alle aus der Trance, die wegen des langsamen Tempos abgeschweift sind. Die Nummer packt eine ordentliche Portion Grind aus.
Auf „Taurus“ arbeiten KATLA mit Ole Luk von AFSKY zusammen. Im letzten Drittel verleiht sein klirrendes Gekeife dem Stück eine starke Black-Metal-Schlagseite, die sich gut in den Sound einfügt. Einen Kontrast dazu bildet „Hunab-Ku“, das nur spärlich instrumentiert und mit Spoken-Word-Passagen versehen ist. Es behandelt die Missionierung der Maya durch die Christen und dem damit verbundenen Niedergang des Volkes. Damit reiht sich der Text in die restlichen Lyrics ein, die oft vom Ende der Welt oder religiöser Manipulation handeln.
„Scandinavian Pain“ ist ein düsteres Debüt
KATLA vereinen viele spannende Elemente in ihrem Sound, können aber noch nicht durchgehend überzeugen. Death-Doom-Enthusiasten und alle, die es dreckig und langsam mögen, sollten „Scandinavian Pain“ auschecken.
Kommentare
Sag Deine Meinung!