Man kennt schon viele Bands die sich das Prädikat „Old School“ an die Fahnen geschrieben haben. Im direkten Vergleich zu diesem Silberling klingen wohl 99,9 % solcher Kapellen modern, oder gar progressiv. Dieses Demo ist sowas von „old school as fuck“, so dass es kaum eine Steigerung dieses Begriffes geben kann. KATJUSCHA kommen aus Österreich, und setzen sich zusammen aus Mitgliedern verschiedener Underground-Gruppen, die nun ihr erstes Demo produziert haben. Ihre Musik bezeichnen sie als Thrash´n´Heavy, und das kann man so bedenkenlos stehen lassen.
Und wenn man jetzt die Thrash-Einflüsse suchen soll, dann muss man ganz schön zu den Anfängen gehen. Diese werden durch allerlei Zitaten aus NWOBHM oder Hardrock angereichert, und fertig ist das Ganze. Die Scheibe ist auch derart rau produziert, was sicherlich so beabsichtigt war, um das Gefühl der damaligen Zeit so gut es nur geht in die heutige zu projizieren. Mich stört es nicht so sehr, weil eh schon immer zu den Sorten Menschen gehörte, dem Inhalt stets wichtiger war als die Verpackung.
Probleme habe ich eher mit der Ausführung des Ganzen. Es klingt zwar rotzig, dreckig und rau, was den Weg in meinen Lauscher gefunden hat, aber leider auch nicht besonders gut. Manche Ewiggestrige feiern jeden Oldschool-Rotz bis zum Erbrechen, sie werden sich daher mit „Demo 2008“ leichter anfreunden. Ich versuche dagegen die Kopien stets mit Originalen zu vergleichen, obwohl hier nicht das endgültige Resultat, sondern die einzelnen Elemente als „ausgeliehen“ zu bezeichnen sind. Und mir gibt diese Scheibe nichts her, da sie Welten hinter diesem Level liegt.
Sicherlich klingt die Musik authentisch und mit Herzblut eingespielt, es hapert aber an allen Ecken und Kanten. Die Hooklines sind monoton und irgendwie alle aus den Standard-Baukasten frühere Tage entnommen, um mal die größte Schwäche hervorzuheben. Wer aber auf von JUDAS PRIEST, MOTÖRHEAD und von ganz frühen Thrash-Idole beeinflusster Musik steht, kann die Band ruhig antesten. Es wird ihn nun den Gang zum Briefkasten kosten, denn „Demo 2008“ wird so lange der Vorrat reicht zum Nulltarif angeboten.
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