Katergon - Endless Life

Die Debüt-EP „Endless Life“ der Schweizer Formation KATERGON ist zwar knapp zwanzig Minuten lang, besteht aber aus nur zwei Songs. Das lässt bereits vorsichtige Rückschlüsse auf das Genre zu, in dem man sich bewegt.
Die Vermutungen werden bestätigt: KATERGON spielen Post Metal/-Rock mit Einflüssen aus Doom und Psychedelic, auch elektronische Elemente werden verwendet. Dabei erinnern sie an Bands wie NEUROSIS, allerdings auf eine angenehm eigenständige Weise.

Die EP benötigt einige Durchläufe, bis sich die atmosphärische Dichte erschließt und ich Zugang zu ihr finde. Dann aber ruft die Musik Gefühle der Schwermut, der Melancholie und der Einsamkeit hervor; der erste Song „I Am The Sea“ beschwört, im Einklang mit dem Titel, im Zuge eines langsamen Spannungsaufbaus Bilder des (unruhigen) Meeres herauf (dieses Motiv wird auch durch das Cover aufgegriffen). Das Titelstück beginnt und bleibt im Vergleich zu „I Am The Sea“ härter und direkter, klingt an einigen Stellen wütend und verzweifelt; bietet jedoch auch Momente der Ruhe, die dann in den nächsten Ausbruch übergehen.
Die Doom-Einflüsse bei KATERGON nehmen nicht überhand, sondern fügen sich harmonisch in den Gesamt-Sound ein; der cleane Gesang wirkt passend und die Melancholie unterstützend, aber nicht zu monoton oder lamentierend. Schön auch, dass die Songs zwar in sich geschlossen und stimmig klingen, doch dennoch abwechslungsreich und spannend bleiben, sodass über die Länge von knapp zehn bzw. acht Minuten keine Langeweile aufkommt. Manche, wenige Stellen erscheinen noch ein wenig unausgereift bzw. weniger interessant, was jedoch in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um eine Debüt-EP handelt, nicht sehr schwer wiegt.

Wenn man also grundsätzlich mit dieser Art Musik etwas anfangen kann und sich darauf einlässt; sich Zeit nimmt, um in die Musik „einzutauchen“, dann kann „Endless Life“ ein sehr intensives, atmosphärisches Hörerlebnis bieten. Ich jedenfalls verbleibe gespannt auf das für den kommenden Frühling angedachte Album.