KATATONIA haben nun auch schon 30 Jahre auf dem Buckel und dafür, dass die Band noch 2018 eine Auszeit auf unbestimmte Zeit machen wollte, ist sie gerade (glücklicherweise) sehr aktiv. Nach „City Burials“ aus dem vergangenen Jahr und der Lockdown-Livescheibe „Dead Air“ haben die Schweden zum Jubiläum nun eine Compilation ihrer B-Seiten und Raritäten aufgestellt. Diese reichen vom 2016er-Werk „The Fall Of Hearts“ zurück bis zur Split-EP mit PRIMORDIAL aus dem Jahr 1996.
KATATONIA legen den Rückwärtsgang ein
„Mnemosynean“ kehrt die meist typische Reihenfolge von Kompilations-Alben um und startet mit den Bonus-Tracks von „The Fall Of Hearts“. Auf diesem Album erreichte der depressive Rockanteil seinen Höhepunkt, sein Nachfolger wurde ja wieder ein wenig metallischer. „Wide Awake In Quietus“ und auch das stimmige JUDAS-PRIEST-Cover „Night Comes Down“ hätten jedoch auch mehr als eine B-Seite sein können.
Die Reise führt uns weiter über alle großen Releases der Band wie „Dead End Kings“, „Night Is The New Day“, das großartige „The Great Cold Distance“ bis hin zum 1998er-Album „Discouraged Ones“ und der eben bereits genannten Split. Für Besitzer:innen der Special Editions der jeweiligen Alben birgt dieser Teil des Albums zwar nur wenig Überraschungen, da die meisten Songs sich auch auf diesen finden lassen, aber es macht eines deutlich: KATATONIA haben in ihrer Karriere trotz mehrfacher Stilwechsel und Stilanpassungen kein wirklich schlechtes Album veröffentlicht.
Die erste CD geht die ersten zehn Jahre zurück von 2016 bis 2006, die zweite CD nimmt sich der restlichen zehn Jahre an. Die ganz aktuelle Zeit wird nicht berücksichtigt, ebenso wie das Frühwerk rund um „Dance Of December Souls“. Ersteres ist verständlich, letzteres etwas schade, denn der Death-Doom der Frühtage der Band ist ebenso gut wie der Rest ihrer Diskografie.
„Mnemosynean“ – Andere Bands wären froh über solche B-Seiten
Egal ob „Ashen“, „Wait Outside“ und alle Songs der Bonus-CD vom 2011er-Re-Release der „Last Fair Deal Gone Down“, KATATONIA holen mit „Mnemosynean“ einen Haufen Songs ins Rampenlicht, von denen viele mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Lediglich die angehängten Remixe am Ende bleiben, mit Ausnahme der Opium Dub Version von „My Twin“, verzichtbar.
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