Kataplexie - One More Drink For My Collapse

Review

Das Beste, was die Österreicher von KATAPLEXIE auf ihrem dritten Album zu Stande gebracht haben, springt einem als Hörer oder Rezensent sofort in die Gesichtsmitte. Ein richtig stimmiges Cover-Artwork zeigt einen verzweifelt wirkenden Mann, der sich bereits einige alkoholische Getränke in die Schaltzentrale gedonnert hat und zwischen kahlem Geäst ins nebelige Nichts blickt. Dreht man die Hülle um, kommt man der Wirklichkeit schon einen Schritt näher, denn die Titel könnte zum Teil ein 14-Jähriger erfunden haben, der gerade seine erste Zahnspangenliebe verloren hat. Musikalisch hat das hingegen rein gar nichts mit dem KATATONIA-artigen Gemälde auf der CD-Front zu tun.

Eine Kataplexie, also einen emotionsbedingten, kurzzeitigen Verlust der Muskelspannung, kann man aufgrund von “One More Drink For My Collapse“ in jedem Fall nicht bekommen, denn hier offenbart sich völlig schlaffer, hochgradig uninspirierter Death Metal der schläfrigsten Sorte. Zumeist verwenden die Jungs ein Riff, das man meistens auch gut für Anfänger in der Musikschule benutzen könnte, und jubeln ebendieses minutenlang in geringfügiger Variation herunter. Wer in diesem Zusammenhang bei “Me, Myself…And The Rest“ keinen Langeweilekollaps bekommt, der lässt sich vermutlich auch noch von Insektengebrumme begeistern.

Im nachfolgenden Stück versuchen die Ösis wenigstens mit Tempovariation ein wenig Abwechslung in die musikalische Einöde zu bringen, doch viel Wert hat das letztlich auch nicht. Schließlich kommt immer wieder der unheimlich teilnahmslose Gesang hinzu, der es tatsächlich schafft, das Ganze noch furchtbarer zu machen, als es eigentlich schon ist. Hin und wieder versuchen KATAPLEXIE wirklich etwas Licht ins Dunkel zu bringen, zwanghaft dynamischer aufzutreten, aber es will einfach nichts aufkommen. Sorry, aber dieses Teil ist wirklich eine gewaltige Schlaftablette, mehr nicht.

04.11.2011
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