Kartagon - Natural Instincts
Review
Nach NamNamBulu macht sich mit Kartagon die zweite Futurepop-Band aus der Schweiz auf den Weg, sich neben eingesessenen Genregrößen wie VNV Nation, Assemblage23 oder Covenant einen Namen zu machen. In der Vergangenheit wohl nur den Wenigsten bekannt unter dem nicht besonders originellen Bandnamen „Panic on the Titanic“ starten Thomas Daverio und Johannes Barth nun als Kartagon und mit Hilfe eines renommierten Labels einen Neubeginn ihres musikalischen Schaffens. Musikalisch zwar dem Futurepop zuzuordnen, entpuppt sich „Natural Instincts“ glücklicherweise nicht als x-ter VNV23-Klon, sondern hat einen durchaus eigenständigen Sound zu bieten. Dieser ist überwiegend tanzbar, jedoch etwas düsterer als bei den bereits erwähnten Genregrößen. Dies liegt vor allem an den etwas „rauchigen“ Vocals und den weniger hymnischen Melodien. Mit „Pure Love“ oder „Hunter“ startet das Album mit seinen beiden besten Tracks, auch „1000 words“ und „Flying to the moon“ können überzeugen. Trotzdem wirkt das Album mit seinen 16 Tracks etwas überfrachtet, da auf die Dauer doch zu wenig Abwechslung geboten wird. Alles ordentlich und solide, insgesamt jedoch doch etwas zu gleichförmig und in die Länge gezogen. Einige Tracks weniger hätten dem Album nicht geschadet, vor allem auf die nicht besonders aufregende Coverversion von David Bowies Hit „This is not America“ hätten die Jungs wirklich verzichten können. Somit ist „Natural Instincts“ ein wirklich solides Elektroalbum – um zu den Genregrößen aufschließen zu können, müssen sich Kartagon jedoch noch etwas steigern …