Groß war die Freude, als ich mitbekommen hatte, dass uns die Burschen von der Insel Madeira endlich wieder mit einem neuen Album die Ehre erweisen würden. Doch der Umstand, dass KARNAK SETI auf ihrem zweiten Langeisen auf Tracks zurückgreifen, die zum Teil schon auf den Demos zuvor verewigt waren, hatte mich doch ein wenig irritiert. Eigenartig fand ich das deshalb, weil ihr Erstling, die 2009er-Scheibe „Scars Of Your Decay“ ausschließlich neue Tracks enthielt und ich der Meinung war, die Jungs hätten mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen.
Der Grund für das abermalige Aufarbeiten liegt aber wohl darin, dass sich kurz nach den Aufnahmen zum genannten Debüt der damalige Sänger Nelson Nascimento aus dem Staub gemacht hatte und durch Luis Erre ersetzt werden musste. Von daher darf man „In Harmonic Entropy“ wohl durchaus als Neustart für die Portugiesen betrachten, die zuletzt auf dem Festland ihrer Heimat als Support-Band für Acts wie DARK TRANQUILLITY und INSOMNIUM für Furore sorgen konnten.
Logo, schließlich haben die Jungs von der Ferieninsel seit Beginn ihrer musikalischen Laufbahn im Jahre 2001 ausschließlich feines Material abgeliefert, das an diverse Größen des Göteborg-Sounds erinnert und Melodic Death Metal im wahrsten Sinne des Wortes enthielt. Hinsichtlich der Umbesetzung am Mikro fällt auf, dass Luis über eine vielleicht nicht ganz so aggressiv tönende Röhre verfügt, wie das bei seinem Vorgänger der Fall war, diesem dafür an Ausdrucksstärke aber deutlich überlegen ist.
Von daher kommen ohnehin schon mächtig tönende Schweden-Tod-Melodie-Happen wie „Stranded By Existence“ oder „Collateral Dreams“ noch ein wenig satter aus den Boxen. Nicht zu vergessen auch die Modern-Metal-Fragmente, die – nicht zuletzt durch den Gesangsbeitrag – nunmehr an sowohl an MERCENARY wie auch an AS I LAY DYING denken lassen. Bemerkenswert erscheint mir auch noch, dass die Instrumentalisten ihre technischen Fähigkeiten zwar immer wieder anklingen lassen, man aber dennoch durchwegs den Eindruck behält, dass es sich bei KARNAK SETI um ein im Kollektiv funktionierendes Team handelt.
Es wäre diesen Jungs wirklich von Herzen zu gönnen, wenn sie nun endlich auch international durchstarten könnten – Potential ist jedenfalls im Übermaß vorhanden!
Kommentare
Sag Deine Meinung!