Schon das Instrumental „Spermatozombies“ zu Beginn von „Melodies of Sperm Composed“ gibt die Marschrichtung vor: Frickel-Death mit ordentlich Ecken und Kanten, schön heftig und schwerverdaulich, der in seinen guten Momenten sogar an Cynic und Pestilence erinnert. Leider aber nur in den guten Momenten, denn Karnak scheinen ganz versessen darauf zu sein, dem Hörer mitzuteilen was für unglaublich kranke und abgefahrene Typen sie doch sind. So wird dann gleich der Titeltrack als erstes reguläres Stück nach einem starken, sehr vielversprechenden Beginn einfach nur von einer unpassenden Brigde zerrissen, in der Sänger Seby über Gitarrengeklimper den Psychopaten („Fucking then killing or killing then fucking…“) spielen darf und damit aber letztendlich lediglich die Dynamik killt. Das hat nicht wirklich etwas mit Komplexität, sondern vielmehr mit krampfhaft aufgesetztem Gehabe zu tun. Dabei können die vier Italiener wirklich zaubern und schütteln stellenweise wie z.B. in „Eyes of Larva“ oder „Angel hooked“ absolut geniale Riffs sowie abgefahrene Soli und Breaks locker aus dem Ärmel. Wenn sie sich nur nicht immer wieder mit dieser dämlichen „Wir-sind so-sick“-Attitüde, auch in Form ihrer Texte („Now my bed be covered with thorny vaginal hair, form the ceiling menstrual liquid drops are hammerfalling“), im Wege stehen würden. Schade drum, „Melodies of Sperm Composed“ hat in Ansätzen wirklich das Zeug dazu, in die Fußstapfen der oben genannten Bands zu treten, aber vielleicht besinnen sich Karnak bis zu einem nächsten Album ihrer Stärken. So verbleibe ich frei nach der Sprite-Werbung: „Image ist nichts, Musik ist alles!“
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