Kapein - Aeon Of Rust

Review

KAPEIN aus Deutschland machen mit „Aeon Of Rust“ wirklich wütenden, bösen, keine Gefangenen duldenden Black Metal. Groove, Härte, Speed und Raserei werden ausbalanciert auf diesem Höllenritt. Der Sänger krächzt und keift, die Gitarrenfraktion knüppelt, eine tiefe Schneise durch die Reihen der ungläubig blickenden Gegner schlagend. „Imbibing The Grail Of Apotheosis“ und „Pillars Of Heresy“ lassen den Hörer geschlagen zurück; am Boden liegend übersäht mit Hornissenstichen.

„His Manifold Tongue“ hält dieses irrwitzige Tempo, marschiert aber zur Abwechslung nach einem Break im Midtempo. Schon gemein, diese Form von Gesang, schreiend, kreischend, dennoch hörbar, soll heißen nicht allzu anstrengend (so man so etwas gewohnt ist, BON JOVI-Hörer werden da anderer Meinung sein). „I Breathe Fire“ bleibt im mittleren Tempo, irgendwie hat diese monotone Ausrichtung was, andererseits ist das natürlich nicht wirklich neu. Wie dem auch sei, KAPEIN schaffen hier gekonnt frühe DARKTHRONE-Atmosphäre.

„Host Of Plagues“ knallt uns auf einen Schlag gleich mehrere Schwärme von Hornissen vor den Latz; diese Tempiwechsel und die anschließende Rückführung zum Grundmotiv archaischer Wut, das können sie. Und sie sind immer authentisch Untergrund. Deutscher Black kann gut sein; wir wissen das nicht erst seit FUNERAL PROCESSION, NEGATOR, GRABAK oder BLACK HORIZONS. Das Break mit dem gegrollten Gesang schafft Atmosphäre, depressive natürlich. Der Titeltrack „Aeon Of Rust“ rauscht, wie es sich gehört, hält einen Akkord in der Schwebe, das Unheil wartet. Der permanent sirrende Grundtenor über alle Songs ziemlich identisch verteilt kann aber auch ein Nachteil sein, denn zu gleichförmig tönt letztendlich das Liedgut. Etwas variablere Gitarrenarbeit und Gesang wären schon nicht schlecht. Puristische Black Maniacs werden dennoch begeistert sein und acht Punkte vergeben; aufgrund der genannten Schwachpunkte gibts von mir gute sechs Punkte.

18.08.2007

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1 Kommentar zu Kapein - Aeon Of Rust

  1. steffen sagt:

    Ich bin sogar gewillt, zwischen 8 und 9, Tendenz zu Letzterem, zu geben. Bei aller Einfachheit des Dargebotenen fasziniert mich, dass die Scheibe – da kann ich jetzt nur für mich sprechen – nicht langweilig wird. Positiv wirkt sich da wohl die nicht gerade üppige Spielzeit von 34 Minuten aus. Die Band fabriziert bei dem teilweise leicht thrashig angehauchten Material interessante Melodien, die durch geschickt platzierte Breaks nicht ins Uferlose wiederholt werden und sich tief in Gehirn brennen. Anspieltipps: Track 1, 4 und 7. Für mich ist das Teil jedenfalls ein Lichtblick in der VÖ-Menge. Kein Kopf-BM, wie Kerbenok z.B., eher Bauch-BM.

    9/10