Kamelot - Karma

Review

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Mit ihrem fünften Release „Karma“ präsentiert sich die traditionsreiche Truppe Kamelot als eine gereifte und in sich stimmige Power-Kapelle, die es aufs trefflichste versteht, ohrgefällige Tracks aneinander zu reihen. So wissen gerade die ersten drei Songs auf der aktuellen Langrille durch ihre atmosphärischen und ausgefallenen Keyboards, ihrer speedig-knackigen Riffs und den schmissigen Gesang des Frontmannes Khan zu gefallen. „Forever“, das jedem Licher-Pils-Fan ob der bekannten und beliebte Werbe-Melodie das Herz höher schlagen lassen dürfte, rückt das Album genauso in ein positives Licht wie die Highlights „Wings of Despair“ und das hymnische „The Spell“. Diese gelungenen Lieder machen Durchhänger wie die lasche und stimmarme Ballade „Don’t Cry“ fast vergessen, der Song drückt nämlich reichlich unprofessionell auf die Tränendrüse des geneigten Metallers. Insgesamt muss gesagt werden, dass „Karma“ ein sehr emotionales und wehmütiges Epos geworden ist, auf dem reißerische Tracks eher die Seltenheit sind und sowohl in lyrischer als auch in musikalischer Hinsicht dominiert hier stark eine melancholische Weltanschauung, wie nicht zuletzt der nachdenklich-langsame Track „Tempels of Gold“ untermauert. Textlich hat man sich unter anderem mit der Reinkarnation und vor allem auch dem bewegenden Schicksal der wohlbekannten Elizabeth Bathori beschäftigt, der man gar eine ganze Song-Trilogie gewidmet hat. Diese ist wahrlich gut geglückt und ihr liebevoller Aufbau, man beschreibt meisterlich einen Spannungsbogen, von dezenten Keyboardklängen und lieblichem Gesang bis hin zu steinharten Riffs und anklagenden Vocals alles beinhaltet, was das Herz begehrt, hebt das Album allein über die magische Grenze von sieben Punkten. Dennoch möchte ich das kleene Scheibchen nicht jedem Power-Metaller uneingeschränkt empfehlen, ich persönlich habe erst nach mehrmaligem Hören den Zugang zu der Scheibe gefunden, und war mir nicht immer sicher, ob ich ihn noch finden würde…

08.05.2001

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6 Kommentare zu Kamelot - Karma

  1. Stormrider sagt:

    Einen Punkt mehr würde ich schon noch geben 🙂

    9/10
  2. Christoph Sefrin sagt:

    Kamelot machen wirklich ziemlich guten Power Metal,bei dem mir besonders die Vocals richtig gut gefallen…

    9/10
  3. patricia sagt:

    diese scheibe gibt mir eine gänsehaut, wie es nur bei seltenen ausnahmen der fall ist! die 10/10 möchte ich noch nicht geben… wenn die nächste cd NOCH besser wird, welche note vergebe ich denn dann?? 😉 btw: die ballade "don’t you cry" finde ich unbeschreiblich schön! khan’s stimme berührt mein herz und ich bin den tränen nahe! *seufz* ob es was mit, eh, männlich – weiblich sein zu tun hat? 😉

    9/10
  4. Tom sagt:

    Für mich ist die Scheibe das beste was Kamelot je gemacht hat! Powermetal hin oder her, diese Jungs können Musik machen! Don’t You Cry ist schlichtweg genial und wieder mal ein Beweis für Khan’s unübertroffene Stimme und die Fähigkeit der Musiker, sich weiterzuentwickeln und nicht immer nur draufzuhauen. 10 von 10 möglichen Punkten!!!

    10/10
  5. Wintersoul sagt:

    Mit Wehmut erinnere ich mich durch Roy Khans Stimme, wie göttlich Conception waren. Doch das war mal. Kamelot ziehen sich mit diesem Album ganz gut aus der Affäre. Aber die arg schwülstigen, oftmals orientalischen Keyboards, in Verbindung mit der gezogenen Handbremse, die das Album dominiert relativieren die geilen Power Metal Kracher wie "Wings Of Despair".

    7/10
  6. grimm sagt:

    Goil!! 7 Punkte für ein wirklich wunderbar melancholisches Power Metal Album, daß sich vortrefflich von solch schmalzigem Keyboard-Kitsch-Mist ala neue Stratovarius Alben abhebt. Fürs Artwork gibt’s gleich noch 9 Punkte, denn das erste mal erlebe ich, daß eine Frau auf einem Metal-Cover geschmackvoll abgebildet wurde. Nun bin ich mir auch sicher, daß Power Metal mehr als die 0815-Elfen-Zwergen-Ideologie vermitteln kann. grimm

    7/10