So ein bisschen verarscht komm ich mir ja schon vor, wenn Steamhammer und SPV die letzte KAMELOT als Special Edition neu auflegen, und ich als wehleidiger und vollkommen unbezahlter Redakteur nur die Bonus-CD bekomme. Da ich auch nicht im Besitz des normalen „Ghost Opera“-Albums bin, kann ich daher wenig über das komplette Paket sagen, aber bei den wenigen Songs der Platte die ich hier live vorliegen hab, hat Kollege Stendahl mit seiner 8/10 so ziemlich auch meinen Standpunkt getroffen.
Aber was gibt es hier überhaupt auf Rundling gepresst, weswegen sich die Neuauflage lohnen soll? Im Mittelpunkt steht da wohl der Konzertmitschnitt aus Belgrad, der zehn Songs enthält, davon aber hauptsächlich Nummern von „The Black Halo“ vorweist. Inwiefern das nun die Überidee war bleibt fraglich, wo es zu diesem Album schon die DVD „One Cold Winter’s Night“ gab, aber das epische „Memento Mori“ mal live zu hören ist auf jeden Fall erlebnisreich. Bei „The Haunting“ unterstützt außerdem Simone Simons von EPICA, und mit „Epilogue“ wurde auch ein komplett neuer Song gespielt, der allerdings im „Studio Cut“-Teil zusammen mit einem Remix und zwei anderen Neuwerken auch schon als Studioversion vorliegt. Und da die Liveproduktion sehr modern getrimmt ist und teilweise stark nach „CD-Version mit Publikum“ klingt, unterscheiden sich beide Versionen nur maginal. Auch die vielen eingespielten Samples sorgen nicht unbedingt für das Gefühl mittendrin zu stehen, sind mittlerweile aber scheinbar fester Bestandteil einer jeden Show.
Die neuen Songs tragen so ziemlich die Stimmung der Livesongs fort und probieren sich nicht an unnötigen Experimenten. „Seasons End“ ist eine okaye Halbballade, „Pendulous Fall“ ein typischer Dramatik-Rocker und „Epilogue“ erwähnte Klavierballade. Beim Remix von „Rule The World“ fehlt mir Vergleichsmaterial, aber die Nummer macht von Samples und Elektronik ganz schön was her. Wer also „Ghost Opera“ noch nicht besitzt und sich die Anschaffung überlegt, findet mit der Special Edition noch mehr Kaufargumente. Aber vielleicht gibt es in ein paar Monaten schon wieder ne ganz neue Version, denn wie die Promobeilage dezent mitteilt, soll zu jedem Song des Albums ein Video gedreht werden. Irre für was die Plattenfirmen heutzutage Geld ausgeben.
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