Kalögena - Bleed

Review

Eigentlich ist der Name „Bleed“ für eine Promotionsscheibe der Berlin Cosmetics GmbH & Co. KG nicht unbedingt passend. Ich meine, wer schmiert sich schon Kaloderma auf den Balg, wenn man davon epidermale Blutungen bekommt ? Marketingtechnisch aber so was von ein Griff in den Abort… Mannomann!

Huch… da sehe ich doch gerade, dass die Platte nicht von Kaloderma, sondern von KALÖGENA ist… sorry! Aber der Name ist auch … beknackt?! Wie dem auch sei, die Mucke des Vierers kann sich ganz gut hören lassen. Zum einen ist sie für eine Eigenpressung verdammt prächtig produziert, zum anderen bleibt sie stets abwechslungsreich, um über die gesamte Spielzeit überzeugen zu können. Nach den anfänglich neo-thrashig angehauchten Weisen des Openers erweisen sich vor allem die deutschsprachigen Titel „Alles Wird Gut“ und „Herrscherin Der Nacht“ als zwei richtige Spaßgaranten, rocken sie doch knackig-rotzig wie eine tiefergelegte Version der achso pöhsen, aber dafür um so seeligeren ONKELZ daher. Dann springt man auf einen ganz anderen Zug auf und präsentiert mit „Trust“ ein raues T O N und SISTERS OF MERCY Konglomerat an, das ebenso zu gefallen weiß. Dabei fällt zudem angenehm auf, dass die Stimme des Fronters Rapha auch zu der stilistisch mannigfaltigen Mucke stets gut passt.

Und der titelgebende Rausschmeißer, bei dem das Tempo wieder stark angezogen wird, stellt mit seinem punkig-eingängigen Refrain den gelungenen Abschluss der starken Scheibe dar.
Sehr erfreulich, dass sich so manche Band abseits der ausgetretenen Pfade herumdrückt und sich als erfolgreich experimentierfreudig herausstellt.

Aber eine Rüge muss es doch geben: Liebe Jungs von Kaloderma… ähm… KALÖGENA… wir sind verdammt noch mal nicht das Musikladenteam, wie in eurem Anschreiben zu lesen steht! Oder wollt ihr irgendwann auch noch ne Rezension vom debilen Thomas Anders bei Formel Eins ?!

17.01.2006
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