Kalmah - Seventh Swamphony

Review

Galerie mit 15 Bildern: Kalmah - Tons Of Rock 2019

Ein kleines Rätsel zu Beginn: Welche Band aus dem finnischen Raum wurde in der Vergangenheit gemeinhin als eine Art CHILDREN OF BODOM Kopie gehandelt?

a) KALMAH
b) KALMAH
c) KALMAH

Na, wer weiß es? Richtig, es handelt sich um KALMAH, eine Melodic-Death-Metal-Kombo aus Oulu, die sich seit ihren Anfangstagen den Sümpfen verschrieben hat, und zeigen will, dass Finnland mehr zu bieten hat als tausend Seen, Kalevala und irgendwelche Sensenmänner. Mitte Juni steht nun „Seventh Swamphony“ an, unschwer herauszulesen das siebte Album des sympathischen Quartetts. Und nein, es gibt kein Auto im Wert von drölf tausend Euro zu gewinnen, sorry Ladys.

Die Plagiats-Diskussion ist dabei ähnlich gehaltvoll wie die Quiz-Fragen so mancher TV-Show, die zu dem Gewinn eines schicken Flitzers führen können. Und wenn wir schon mal beim Thema „Flitzer“ sind, sind die Kokko-Brüder und ihre Mitstreiter meist nicht sonderlich weit entlegen, legten sie auf ihren bisherigen Sumpfgeburten doch zumeist ein äußerst beachtliches Tempo an den Tag, welches eine gewisse Härte nie vermissen und sich nie von überpräsenten Keyboardteppichen unterdrücken liess. Klar, die furiosen Solo-Duelle zwischen Gitarre und Keyboard hat man hier auch an Bord, die kraftvollen Gangshouts ebenso, da macht der Titeltrack zu Beginn gar kein Geheimnis draus. Die Blastbeats, die mitunter glorifizierenden Keyboard-Parts und die thrashigen Gitarrenläufe allerdings haben die Burschen auch auf ihrem Siebtling exklusiv. Interessant ist hierbei, dass man zur Einleitung des Soloparts einige Akustik-Gitarren mit orchestralen Elementen verbunden hat.

Mit der Verpflichtung des neuen Keyboarders Veli-Matti Kananen laufen KALMAH im Umkehrschluss allerdings auch ein ums andere mal in Gefahr, mit Alexi Laiho und Co. in Verbindung gebracht zu werden, da jener Neuling sich im Gegensatz zu seinem Vorgänger deutlichst auffälliger in die Songstrukturen „einmischt“ und wie in „Deadfall“ oder „Black Marten’s Trace“ mit einer der Hauptgründe ist, warum die Songs harmonischer und etwas verspielter als viele Beispiele von „12 Gauge“ ertönen. Ist das gerade nicht der Fall, versucht sich der Gute in „Wolves On The Throne“ vor allem darin, einen für KALMAH recht untypischen und „ruhigen“ Track mit ausgeprägten aber zu keiner Zeit aufdringlichen Tastenklängen aufzuhübschen. Dass die Finnen ihre Stärken vor allem im Tempo sehen, und das Gitarrengespann bei all dem stets catchy bleibt und die Melodiösität nie aus der Hand gibt, mag stimmen, funktioniert in „Pikemaster“ und „windlake Tale“ auch merklich, trotz dessen aber hat man sich mit dem Herrn Kananen einige neue Optionen ins Boot geholt, die für einen größeren Abwechslungsreichtum sorgen und die beiden Saitenhexer offenbar zu etwas mehr Unberechenbarkeit animieren.

Damit sind KALMAH im Jahre 2013 nicht mehr so kalkulierbar wie sie es möglicherweise noch mit den Vorgängern „For The Revolution“ und „12 Gauge“ waren. Den epischen Siebenminüter „Hollo“ hatte ich dabei ebenso wenig auf der Rechnung wie das abschließende und äußerst schleppende „The Trapper“ , die die Band zwar aus einer gänzlich anderen Perspektive darstellen, dabei aber nie die bereits bekannten Blickwinkel aufgeben. Somit stellt „Seventh Swamphony“ durchaus ein weiteres Highlight der starken Diskografie dieser Combo dar, welches man als Fan melodischer Todeskunst unbedingt mal anchecken sollte!

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11.06.2013

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2 Kommentare zu Kalmah - Seventh Swamphony

  1. Bronco sagt:

    Schwache Platte. Zuviel Kitsch im Sound.

  2. Der schwarze König sagt:

    Find die Platte, wie eigentlich alle Kalmah-Alben, sehr gelungen. Man bekommt mehr oder weniger was man erwartet, zwar mit ein paar kleineneren Veränderungen, aber alles immer auf sehr hohem Niveau. Ein bischen erinnert mich Kalmah’s Beständigkeit an Amon Amarth und Belphegor. Ich verstehe im Übrigen bis heute nicht warum diese Band ständig mit CoB verglichen wird. Natürlich gibt es Gemeinsamkeiten, aber genauso auch große Unterschiede. Kalmah wahren stets thrashiger, härter und es gab immer diese leichten folkigen Klänge im Sound. Zugegegen, der kurze Solo-Keyboard-Part in etwa der Mitte von“Wolves on the Throne“ hat auf mich schon sehr befremdlich gewirkt und will mir immer noch nicht so gefallen, da ich keine Fan von solch „Technoklängen“ bin. Andererseits sind das ohnehin nur wenige Sekunden, also keineswegs tragisch. So gibt es trotzdem keine Ausfälle auf dem Album und ich bin zufrieden. Das Album wird sicherlich noch öfters den Weg in meine „Playlist“ finden.