Kalki Avatara - Mantra For The End Of Times

Review

Paolo Pieri (hier als „Hell-I0-Kabbalus“) ackert auf so einigen Baustellen, doch mit Bands wie MALFEITOR oder ABORYM hat sein Soloprojekt KALKI AVATARA nur marginal zu tun. Der Name steht für die letzte Inkarnation von Vishnu, während das im Albumtitel erwähnte Ende der Zeiten auf das sog. ‚Kaliyuga‘, das Zeitalter der Götting Kali hindeutet. Wer sich ein bisschen im Hinduismus auskennt wird sich denken können, dass dies keine besonders schöne Zeit für die Menschen ist. Mit Textfragmenten von T.S. Eliot, Novalis‘ „Hymnen an die Nacht“, aus dem Johannes-Evangelium und diversen Hindumantras wird die Analogie zur heutigen Zeit geschaffen.

Das solch ein Einflussreichtum sich auch in der Musik niederschlagen muss, erscheint nur logisch. Pieri verflechtet auf einem Grundkonstrukt symphonischen Black Metals Elemente aus indischen Ragas, russischer Folklore und Klassik, experimentellem, progressivem Metal und sogar Fusion-Jazz. Eine äußerst unorthodoxe Mischung, doch man sollte sich nicht vom experimentellen Charakter dieser EP abschrecken lassen. Authentische, orientalische Klänge und „westlicher“ Metal gehen hier eine interessante und hörenswerte Verbindung ein, die auch schon bei einigen anderen Bands hervorragend funktioniert (z.B. ARKAN), und die gerade auch durch ihre Unvorhersehbarkeit besticht.

Pieri arbeitet bereits an neuem Material, denn „Mantra For The End Of Times“ ist nun schon zwei Jahre alt (zuerst selbst veröffentlicht, vor einem Jahr hat das kanadische Label Shaytan Productions die EP neu aufgelegt). Für aufgeschlossene Hörer sehr zu empfehlen!

20.01.2010
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