Kali Yuga - Slaves To The Subliminal

Review

Mit schwedischem Death Metal, der auf modernen Metalcore trifft, verfolgen die Thüringer der Band KALI YUGA ein durchaus interessantes Konzept, das rein theoretisch ein wenig am absterbenden Baum des Metalcore rütteln könnte. Natürlich existieren auch innerhalb dieses Genres noch immer großartige Truppen, allerdings nahm deren Dichte in den vergangenen Jahren dramatisch ab, sodass die Szene mittlerweile durch lahme Abklatschmechanismen und erste Gehversuche aus dem Kinderzimmer überflutet ist. Mit “Slaves To The Subliminal“ verfolgen die Jungs ihr eingeschlagenes Konzept, das sich bereits auf der Debüt-EP “Dead Shall Reign“ langsam entwickelte.

Tatsächlich beschäftigen sich KALI YUGA nicht mit der weiteren Ausschlachtung einer fast schon pervers ausgebeuteten Stilrichtung, sondern widmen sich im Wesentlichen groovigem Elchtod mit vielen melodischen Elementen. Hauptsächlich im Midtempo angesiedelt kitzeln die Mitteldeutschen kräftig an der Nackenmuskulatur und legen ihr Hauptaugenmerk auf hymnenhafte Melodien in einem recht modernen Gewand. Dies äußert sich allerdings viel mehr durch eine ziemlich saubere Produktion, anstatt durch Beatdowns oder klare Gesänge.

Demnach sind wirkliche Metalcore-Einflüsse eigentlich nur randständig zu vernehmen. Womöglich war das einmal die Grundtendenz von KALI YUGA, doch diese Zeiten scheinen mit “Slaves To The Subliminal“ vorbei. Lediglich die einzelnen Stücke klingen in meinen Ohren noch in jener Hinsicht etwas zu amateurhaft, als dass sie nur schwer voneinander zu unterscheiden sind. Gerade wenn man so viel Wert auf ein enorm groovendes Soundgerüst legt, sollte es doch möglich sein, etwas mehr herauszustechen.

Ansonsten bilden die Thüringer einen netten Querschnitt aus GRAVE, CENTINEX und AS YOU DROWN mit einer leicht verlangsamten Ausrichtung. Wer in dieser Richtung gar nicht genug auf die Backen kriegen kann, darf sich auch von KALI YUGA schellen lassen.

27.04.2011
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