Kalandra - A Frame Of Mind

Review

Die norwegisch-schwedische Band KALANDRA wird hier erstmalig bei metal.de besprochen, hat aber einige Releases auf dem Buckel. 2020 gab es das Debüt „The Line“; 2022 folgte der Soundtrack zum Videospiel „Kingdom Two Crowns: Norse Lands“. Wie dieser Titel vermuten lässt, findet sich in der Musik von KALANDRA eine Portion Nordic Folk. Passenderweise hat die Band schon mit WARDRUNA die Bühne geteilt. Ihre musikalische Palette ist aber viel breiter. Auf dem aktuellen Release „A Frame Of Mind“ tritt der Folk gegenüber dem prägnanten Prog Rock beispielsweise in den Hintergrund. Zudem haben einige Stücke trotz der vollumfänglichen Besetzung ein Singer-Songwriter-Flair.

KALANDRA bieten Abwechslung

Der Opener „I Am“ besticht durch eine starke, melancholische Melodie. Das Stück entpuppt sich als eines der stärksten auf „A Frame Of Mind“. Es ist detailreich und steht exemplarisch für die vielen verschiedenen Stimmungen, die KALANDRA auf dem Album transportieren. Auch wird klar, dass die Band den Fokus auf den Gesang von Fronterin Katrine Stenbekk legt. Der ist zweifelsohne auf den Punkt, dadurch aber sehr glatt. Hier kämen ein paar Ecken und Kanten genauso gut an. „Are You Ready“, „Bardaginn“ und „A Life Worth Living“ halten das hohe Niveau des Openers. Vor allem das düstere Nordic-Folk-Stück „Bardaginn“ punktet. „Are You Ready“ repräsentiert die Prog-Seite der Band und erinnert an CELLAR DARLING. Ihr Können stellt die Band hinreichend unter Beweis.

„A Frame Of Mind“ ist ein Album mit viel Gefühl

Auch die weiteren Stücke sind überwiegend gut. „The State Of The World“ und „I Remember A Time“ bleiben dagegen deutlich hinter dem Rest zurück. Wie der Albumtitel „A Frame Of Mind“ andeutet, geht es hauptsächlich um introspektive Themen. Das setzen KALANDRA gut um und verpacken wichtige, oft unangenehme Themen in leicht zugängliche und nachvollziehbare Lyrics. Das funktioniert nicht immer gut. Der Refrain von „I Remember A Time“ hat beispielsweise ein Geschmäckle von Co-Abhängigkeit: „What are we without each other, We all need one another“. Nein, denn wir sind unabhängig voneinander vollständige Menschen. Überlasst euren Hörer:innen bitte selbst, was sie zu brauchen glauben. „The State Of The World“ mag zwar vielen aus der Seele sprechen, hat aber ein paar Plattitüden zu viel. In Verbindung mit pathetischer musikalischer Untermalung überzeugen beide Stücke nicht.

Das verpasst dem Gesamteindruck einen Dämpfer. „A Frame Of Mind“ ist aber trotz der Kritikpunkte ein sehr solides, abwechslungsreiches Album mit viel Gefühl geworden. Auch die kritisierten Stücke werden ihre Abnehmer:innen finden, vor allem beim weniger abgebrühten Publikum.

06.09.2024

headbanging herbivore with a camera

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