Kaeck - Stormkult

Review

Galerie mit 6 Bildern: Under The Black Sun 2016 - Kaeck

Ein kalter Hauch zieht auf – in den Niederlanden braut sich ein Sturm zusammen. KAECK erheben sich und lassen ihren „Stormkult“ auf die Menschheit los. Unter anderem treiben sich Mitglieder von KJELD und SAMMATH in den Reihen der Niederländer herum. Und wer diese beiden Bands kennt, weiß auch, was ihn auf „Stormkult“ erwarten wird: rauer, ursprünglicher Black Metal ohne große Schnörkel, ohne modernen Firlefanz, nur erbarmungslose und eiskalte Finsternis, die sich wie eine Pestwolke in den heimischen vier Wänden des Hörers ausbreitet. Gesungen wird natürlich in der Muttersprache der Niederländer, wobei der Gesang sich in aggressivem Gefauche und Gekeife äußert.

Und wie sich das für derart ursprünglichen Black Metal gehört, ist die Produktion sehr roh ausgefallen, was die Kälte noch einmal unterstreicht. Zusätzlich streuen KAECK immer wieder sphärische Synthesizer ein, welche die frostige Stimmung zusätzlich verstärken. „Stormkult“ ist ein pechschwarzer Blizzard, der über den Hörer hereinbricht.

„De Kult“ erweist sich als programmatischer Opener, der dem Hörer von der ersten Sekunde aufzeigt, wie auf „Stormkult“ der Hase läuft: Die Riffs sind simpel gehalten, die Rhythmik zeichnet sich größtenteils durch hohes Tempo aus und die bereits erwähnten Synthesizer tun ihr Übriges, um für die nötige Atmosphäre zu sorgen. Dem folgt eine Tour de Force des Old School Black Metal, die im höchst stimmungsvollen „Holenmuur“ gipfelt und zeigt, dass KAECK Klassiker wie „Transilvanian Hunger“ mit der Muttermilch aufgesogen haben müssen.

„Stormkult“ ist nichts für schwache Nerven, sondern erweist sich als gelungener Realitätscheck für alle Black Metaller, die in der vergangenen Zeit durch High-Quality-Produktionen verwöhnt worden sind. KAECK machen absolut keine Gefangenen, sondern kredenzen uns einen pechschwarzen Leckerbissen, der bei so manch einem Hörer zweifelsohne Schluckbeschwerden heraufbeschwören wird. Leicht verdaulich ist das Album nicht, was der Qualität aber keinen Abbruch tut, im Gegenteil: „Stormkult“ überzeugt gerade mit seiner Ursprünglichkeit und Rohheit und sollte Fans der alten Schule des Black Metal ein breites, sinistres Grinsen ins Gesicht zaubern.

17.09.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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