Kadinja - Ascendancy

Review

KURZ NOTIERT

„Täglich grüßt das Murmeltier“, möchte man meinen, denn zeitgleich mit dem neuen GHOST IRIS-Album „Blind World“ hauen auch die Franzosen KADINJA ihr Full-Length-Debüt „Ascendancy“ heraus. Und das lässt sich analog zu „Blind World“ als Mix aus Metalcore und Djent beschreiben, dessen Songwriting-Fokus auf dem „-core“-Anteil liegt. Ebenfalls analog zu „Blind World“ leidet auch „Ascendancy“ unter ähnlichen Symptomen. Der Teufel liegt hier wie so oft im Detail.

KADINJA klingen insgesamt wilder und frickeliger, kommen also dem PERIPHERY-Sound nahe. Die Riffs sind auf einem irrsinnigen Niveau gezockt, doch auch wenn sie im Gegensatz zu „Blind World“ deutlich besser in Szene gesetzt und in die Songs integriert sind, folgen die Tracks von „Ascendancy“ dennoch einem recht vorhersehbaren Schema. Ein Hit kristallisiert sich nicht heraus. Und denkt man sich die Riffs mal weg, dann bleibt ein konventionelles Metalcore-Album zurück. Die Riffs überladen die Songs eher, anstatt sie zu bereichern. Und die Produktion klingt auch eher klinisch. Sie ist definitiv gitarrenorientiert, auch der Gesang ist schön herausgearbeitet. Der Rest der Instrumente… existiert einfach.

Abgesehen von herunterklappenden Kinnladen angesichts des spielerischen Niveaus bleibt folglich nicht viel von „Ascendancy“ hängen.

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05.03.2017

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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3 Kommentare zu Kadinja - Ascendancy

  1. steffan sagt:

    gefällt 🙂

    8/10
  2. Benni sagt:

    Ich hab bestimmt 5 Tage mit mir gekämpft keinen Kommentar zu schreiben, habe mich aber einfach zu viel aufgeregt. MIr ist bewusst, dass viele Eindrücke solcher Bewertungen extrem subjektiv eingeschätzt werden, aber ich frage mich ob ich dasselbe Album wie der Rezensent gehört hab. Das soll jetzt kein Neckbeard-Rage Beitrag werden (naja vielleicht ein bisschen doch), kein hate oder Fanboyism.
    Ich habe das Gefühl „Klaas“ reagiert genau wie einige Freunde, denen ich zuweilen Progressive Musik schicke, da kommt meistens auch: „Ist doch langweilig“, „Nur Gefrickel“, etc. Die Problematik mit Progressiver Musik ist, dass man sich deutlich intensiver mit ihr beschäftigen muss. Oft kommt der Aha-Effekt nicht auf Knopfdruck und kann schnell vorgezeigt werden.
    „Vorhersehbares Schema“, „kein Hit“, alles kurze Anmerkungen, ohne Beispiel die ich absolut nicht verstehen kann. Mein Herz jauchzt direkt bei Songs wie Bittersweet Guilt, Im Auto hörend könnte ich absolut ausrasten. Immer wieder unterbrechen Riffs die wunderschönen Melodien, so zB in Episteme Part II, die mich spontan enthusiastisch WOW ausrufen lassen. Gleichzeitig schwingt eine derartige Emotionalität in dem Album mit, man merkt wie viel Leidenschaft, Emotion und harte Arbeit in jedem Song stecken. Gleichzeitig wirkt fast alles für mich sehr erfrischend, die Franzosen setzen sicherlich auch auf die altbewährten Djenty Chugs, aber das sind eben Grundelemente im modernen Djent/Metalcore.
    Insgesamt wirkt diese Rezension wie die eines typischen core-Kritiker (das ist jetzt Spekulation), der sich aber gar nicht näher mit der Komplexität und Schönheit dieser Musikrichtung auseinandersetzen will oder kann. Für mich war das Album auf einem Level, wenn nciht höher als die ersten Killswitch Engage Brecher, es hat mich emotional absolut gepackt.

    So long.

    9/10
  3. Yannick Andrle sagt:

    Ich kann mich den Vorrednern unter Vorbehalt anschließen – dem Schreiber jedoch gar nicht. Ich fand das Album teilweise etwas zu flach -da mag er Recht haben (ist aber bei FAST ALLEN Alben so), aber einige Songs (Episteme I und II, A November Day, Seven) haben dann doch wieder sehr gut gefallen. Insgesamt ein überdurchschnittliches Album. Für mich war vor allem Seven ein Hit.

    7/10