Hey, ein neues GRAVEWORM-Album? Nein, aber fast. Eine junge deutsche Band veröffentlicht ihr Erstlingswerk, die Einflüsse sind nach kurzem Durchzappen mehr als deutlich und vor allem: es bleibt ein erstaunlich positiver Eindruck hängen!
Die bewährte Formel, – oder sollte man inzwischen eher “leicht angestaubte“ sagen? – Death Metal, Black Metal und Keyboards gleichmäßig über die Songs zu verteilen, geht ziemlich gut auf, auch weil die Songs auf “Until The Die Is Cast“ eine thematische Einheit bilden und somit eine Homogenität aufweisen, ohne eintönig zu wirken.
Klar haben sich ein paar kleinere Ungereimtheiten eingeschlichen, Ecken und Kanten gibt’s auch, aber wer erwartet von einem Debütalbum gleich Perfektion? KADAVRIK sind sehr ausbaufähig, das steht fest!
“Ausbaufähig“ ist aber hier auf keinen Fall mit “Scheiße mit interessanten Ideen“ gleichzusetzen. Anders formuliert: Wenn KADAVRIK ihre guten Ideen, wie zum Beispiel die relativ einfach gehaltenen, dafür umso wirkungsvolleren Gitarrensoli, konsequent weiterführen und ein paar Schnitzer (Keyboards und Gitarren spielen die selbe Melodie zur gleichen Zeit) ausbügeln, steht einem Plattenvertrag wohl nichts mehr im Wege.
Also mit GRAVEWORM haben KADAVRIK nicht viel zu tun (abgesehen vom Keyboard-Einsatz). Eher fühlt man sich an so manche finnische Vertreter, insbesondere die Kinder von Bodomsee, NORTHER und in dunkelmetallischer Hinsich CATAMENIA, erinnert. Das bedeutet: oftmals schnelle Songs, flirrende Gitarren, Leads, Soli und eben Keyboards. Bis die Jungs aus Wesel aber obige Bands erreichen, wird es noch ein Weilchen dauern, denn die Songs von "Until The Die Is Cast" sind als durchschnittlich bis überdurchschnittlich zu bezeichnen. Warum hier dann trotzdem 7 Punkte rausspringen, liegt an einem einzigen Song: ‚Icecold Winter’s Grave‘ ist ein absoluter Übersong, ein Hit, ein Ohrwurm, wie ihn auch oben genannte Bands nicht alltäglich auf die Reihe kriegen. Klasse Melodien, tragende Keys, ein Solo zum Dahinschmelzen, einfach ein genialer Song! Schade eben nur, dass es nach diesem fantastischen Opener so schwach weitergeht. Aber hier sollte wohl auch berücksichtigt werden, dass es sich bei KADAVRIK eben noch um eine sehr junge Band handelt und für ein Debüt-Album ist "Until The Die Is Cast" dann doch wieder ziemlich gut.