Kadaverdisciplin - Death Supremacy

Review

Am 15. September bereits veröffentlichten Hammerheart Records die digitale Version des KADAVERDISCIPLIN-Debüts „Death Supremacy“, am 20. Oktober folgten schließlich die physischen Formate. Uns hingegen wurde die Veröffentlichung des Albums für Ende November angekündigt – unsere Leser mögen uns also die Verwirrung und die verspätete Rezension entschuldigen. Zumal mit „Death Supremacy“ ein wirklich ordentliches Black-Metal-Album alter Schule vorliegt, welches die Herzen so mancher Fans der legendären Schweden höher schlagen lassen wird.

Alter Schwede!

Dass KADAVERDISCIPLIN ihren Black Metal so hervorragend nach altem schwedischem Hausrezept zuzubereiten wissen, ist übrigens kein Wunder: Sänger Naahz mag der eine oder andere von der schwedischen Mehr-oder-weniger-Legende BLODSRIT kennen, mittlerweile ausgestiegen, aber auf „Death Supremacy“ noch zu hören ist außerdem MARDUK-Drummer Fredrik Widigs. Bei dieser Band sind also Musiker dabei, die sehr wohl wissen, wie uralte, schwedische Finsternis geht, und apropos MARDUK: Der Einfluss derer frühen Werke ist auf dem Debüt von KADAVERDISCIPLIN genauso herauszuhören wie der des DARK FUNERAL-Debüts und – nicht ganz so offensiv, aber in den melodischeren Momenten vorhanden – DISSECTIONs „Storm Of The Light’s Bane“.

KADAVERDISCIPLIN kennen ihre Einflüsse genau

Zur schwedischen Uptempo-Melodik gesellt sich dann noch etwas urnorwegische Kälte hinzu, und fertig ist das „Death Supremacy“-Gebräu. Damit legen KADAVERDISCIPLIN selbstredend nichts allzu Bahnbrechendes hin – muss ja aber auch nicht. Erst recht nicht, wenn eine Band solche knackigen Songs in der Hinterhand hat: Gleich der eröffnende Titeltrack macht im rasanten Uptempo klar, dass hier Schweden am Werk sind, die die legendären Klassiker ihrer Black-Metal-Landsleute ausgiebig studiert haben. „The White Death“ gibt sich gemäß seines Namens kalt, „Landscapes Of Burning Limbs“ setzt sich mit seinem eingängigen Hauptthema ohne zu fragen im Gehörgang fest, „One Hundred Days“ leitet die Gedanken eher in Richtung Norwegen und Bands der Marke GORGOROTH.

Mit „Death Supremacy“ sind die Herren auf dem richtigen Weg

Ganz können KADAVERDISCIPLIN die Spannung nicht halten, zwischendurch finden sich auf „Death Supremacy“ dann doch ein paar Filler-Momente: „Longing For Winter“ und „Ripping Wounds“ zum Beispiel werden nur wenige Augenbrauen nach oben zucken lassen. Trotzdem hat das Debüt des schwedischen Quartetts (mittlerweile zum Trio geschrumpft) alles, was ein schwedisches Black-Metal-Album ausmacht: Getriebenheit, Melodie, Trommel-Sperrfeuer, nagende Vocals und Texte, die von „Winter“, „Death“ und „Frozen“ sprechen. Winterherz, was willst du mehr? Eigentlich nur etwas mehr durchgängige Qualität statt des hier und dort aufploppenden Füllmaterials. Wenn KADAVERDISCIPLIN daran noch arbeiten, dann darf man auf etwaige „Death Supremacy“-Nachfolger gespannt sein.

16.11.2017

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