Es gibt einfach Bands, die waren’s nie und werden’s auch nie sein. JUNGLE ROT aus Kenosha in Wisconsin gehören für mich zu dieser Spezies, auch wenn sie mittlerweile seit über 15 Jahren die Death-Metal-Szene unsicher machen, zu Recht aber nie einen übermäßig ausufernden Status erreichen konnten. Das soll jetzt keineswegs bedeuten, dass die Amis schwache Musik produzieren, viel mehr bildet jede Platte einen weiteren soliden Baustein in der Diskographie der Band, nicht mehr und nicht weniger. Skrupellose Eigenkopie können sich manche Bands leisten. BOLT THROWER zum Beispiel. JUNGLE ROT nicht, obgleich das aktuell siebte Album “Terror Regime“ ganz nett ins Ohr läuft.
Tatsächlich richtet sich der Vierer auch an einer vergleichbaren musikalischen Schiene wie das britische Schlachtschiff aus. Wuchtig brachiale, tonnenschwere Gitarrenwände markieren das spielerische Fundament, dazu ein dynamischer Beat und röhrige Vocals von Sänger Dave Matrise. Als Querverweis kommen an den Seiten eventuell noch neuere OBITUARY in Frage, denn im Vergleich zu den Engländern agieren JUNGLE ROT doch noch ein wenig geschwindigkeitsintensiver. Trotzdem die Jungs musikalisch relativ identitätsbefreit nach vorne schreiten, so ist es ihnen über die Jahre doch gelungen, ein gewisses Trademark zu entwickeln.
Wenn man im Metalbereich bezüglich des Schlagzeugspiels von einem typischen Polkabeat spricht, dann kommt man kaum um JUNGLE ROT kaum herum, denn kaum eine andere Truppe bedient sich dieses Stilmittels derart oft und omnipräsent. Letztlich hilft dies die Stücke eingängig und simpel zu halten, was auf “Terror Regime“ auch einmal mehr der Fall ist. Unterstützt von einer drückenden Produktion, welche das Getrümmer passend akzentuiert, macht die Scheibe einen überaus netten ersten Höreindruck, bietet allerdings für Langzeitmotivierte erneut zu wenig Substanz.
So hat man in dem Sumpf aus durchweg bekannten, oftmals gehörten Riffs, standardisierten Soli und nahezu immergleichen Hooklines reichlich schnell alles entdeckt, was an für sich eigentlich schade ist. Außergewöhnlich erscheint lediglich das punkige “I Don’t Need Society“. Würden JUNGLE ROT musikalisch vielleicht nicht immer so übertrieben abstrahieren, dann hätte das schon Potenzial für was Richtiges.
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