Jungle Rot - Order Shall Prevail

Nach einer guten halben Stunde haben JUNGLE ROT auch auf ihrem achten Streich “Order Shall Prevail“ alles gesagt und sind einmal mehr noch übers Ziel hinausgeschossen, denn vieles wirkt abermals überflüssig, neu aufgesetzt und schlichtweg aufgewärmt. Sicherlich ist diese Platte nicht die erste der Truppe aus Wisconsin, die entsprechende Wahrnehmungen auslöst, war doch der Vierer noch nie der große Innovator. Nichtsdestotrotz werden die Früchte mit dem Zahn der Zeit ganz einfach langsam welk, sodass man in diesem Album vermutlich nur als Fan etwas wirklich Großartiges sehen kann.

Verändert hat sich unterdessen die personelle Besetzung an den Drums, die aktuell Joey Muha einnimmt, den man womöglich von seinem anderen Projekt THREAT SIGNAL kennt. Wer dadurch allerdings etwas mehr Dynamik und offensive Zielstrebigkeit erwartet, der kann einpacken. Im Grunde verstricken sich JUNGLE ROT nämlich abermals in ihrer Midtempo-Lethargie, die schon seit etlichen Alben Einzug gehalten hat. Was letztlich dabei herumkommt, sind eine druckvolle Produktion, thrashig orientierte Rhythmen und die durchaus markante Stimme vom einzigen Gründungsmitglied Dave Matrise.

Darüber hinaus verpufft selbst das Engagement von Max Cavalera (SOULFLY), den man für den Song “Fight Where You Stand“ gewinnen konnte. Gut sind die Amerikaner nur dann, wenn man etwa wie bei dem Opener “Doomsday“ ohne Umwege ins Hörerohr schnellt oder bei Stücken wie “Trench Tactics“ gekonnt mit der Abwechslung aus Groove-Walze und fluffigem Uptempo spielt. Allerdings sind das, im Gesamtkonzept zusammengefasst, keinerlei Aspekte, mit welchen eine Death-Metal-Kapelle heutzutage noch die großen Sprünge machen kann. “Order Shall Prevail“ ist keineswegs schlecht, reiht sich aber beinahe nahtlos in die austauschbare Diskographie der Band ein.