Judas Priest - Rising In The East

Review

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Was hätte diese DVD für ein Rundum-Sorglos-Vollbedienungspaket für den Fan werden können? Man hätte sich nur ein paar Gedanken bezüglich Bonus Material machen müssen! Meinetwegen hätte man sich auch sämtliche IRON MAIDEN-DVDs der letzten drei Jahre zum Vorbild nehmen können. Aber nein, JUDAS PRIEST nehmen die Reunion mit ihrem einzig wahren Frontmann Rob Halford nicht zum Anlass, eine umfassende Doku zur Wiedervereinigung, eine lückenlose Bandhistory oder einfach nur Interviews oder sonstiges Exklusiv-Footage auf „Rising In The East“ zu packen. Bonus Material ist hier somit komplett Fehlanzeige! Ganz ganz schwach, meine Herren!
Dafür entspricht der im Mai 2005 im legendären Budokan in Tokyo mitgeschnittene Gig der Reunion Tour den allerhöchsten Standards. Eine astreine Kameraführung, ein satter Sound (DTS, 5.1, oder L-PCM Stereo), der jedoch dank einiger, hörbarer Spielfehler (z.b. während „The Ripper“ oder „Painkiller“) zu keiner Zeit Authentizität missen lässt (remember: das Overdubfestival „Priest…live!“), eine superbe Lightshow, eine FETTE Setlist, wie man sie sich als Fan nicht besser wünschen kann, und ein für seine Verhältnisse stimmlich gut aufgelegter Halford lassen „Rising In The East“ zu einem Konzertdokument werden, bei dessen Aufnahme jeder Fan gerne im Saal dabei gewesen wäre.
Ok, Halfords Stageacting gleicht in seiner Agilität und Gelenkigkeit mittlerweile einem Cyborg auf Notstrom und auch seine ständig gebückte Haltung vor der Monitorbox (oder ist es etwa ein Teleprompter?) lässt einen des Öfteren verschmitzt lächeln. Das ändert jedoch nichts daran, dass sämtliche anwesenden Japaner vollkommen ausrasten und der PRIEST-Original-Besetzung, zu der neben Halford noch die beiden Gitarreros Tipton und Downing, Bassist Hill und Drummer Travis gehören, ein triumphalen Konzertabend bescheren, der auch im hemischen Fernsehsessel reinläuft wie Öl und darüber hinaus beweist, dass neue Hits wie „Judas Rising“ oder „Hellrider“ neben haufenweise alten Klassikern wie „Turbo Lover“ (welch ein Hallenchor!) oder „Hell Bent For Leather“ (stilecht mit Harley!) mühelos bestehen können.
Einzig schade ist, dass kein einziger Track aus der Ripper-Ära den Weg in die Setlist gefunden hat, denn auf den beiden Platten mit Owens am Mikro war nicht alles schlecht. Auch hier haben MAIDEN ihre Sache besser gemacht, die immer wieder gerne Blaze-Stücke in ihre Gigs mit einbinden.
Anyway, wie anfangs schon angedeutet, wäre „Rising In The East“ mit ausführlichem Bonus Material an Bord ein absoluter Knaller geworden. So bleibt jedoch der Makel der Lieblosigkeit, deren Blick nur aufs Geld schielt, ohne den Fan und seine Bedürfnisse zu respektieren. Schade!

19.03.2006

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