Judas Priest - Live In London

Review

Eine weitere der mittlerweile unzähligen Judas Priest-Veröffentlichungen steht ins Haus. „Judas Priest Live in London“ heißt das Werk, und bietet wie der Name schnell verrät keinerlei neue Werke, sondern den Konzertmitschnitt aus der berühmten Brixton-Academy in London vom Dezember 2001. Es handelt sich um eine Doppel-CD, die an die bereits erschienene DVD des selben Konzerts angelehnt ist. Nun kommen wir aber zum Inhaltlichen. Positiv zu bemerken ist die Tatsache, dass die Altmeister des Heavy Metal, die nun seit knapp 3 Dekaden der Gitarrenmusik fröhnen, sich unter den 25 Tracks des Albums auf lediglich 3 Tracks ihres jüngsten, meiner Ansicht nach doch sehr entäuschenden Studioalbums „Demolition“ beschränken. Gleichermaßen muss man erwähnen, dass vom ultimativen Meisterwerk der Jungs „Painkiller“ leider nur zwei Tracks mit von der Partie sind, nämlich der gleichnamige Knaller und „A touch of evil“. Sehr schade, dass Tracks wie „Night Crawler“ oder „One Shot at Glory“ nicht dabei sind. Die weiteren Stücke sind querbeet aus dem Sortiment der Judas Priest Alben gewählt. So deckt die Doppel-Scheibe insgesamt Songs von 14 Platten ab (in den meisten Fällen also nach Adam Riese lediglich Einen Song pro Album :)). Um so trauriger ist der Priest-Fan, wenn die einschlägigen Stücke aus der Priest-Geschichte nicht mit Rob Halford’s Stimme über die Boxen kommen, sondern mit der von Tim „Ripper“ Owens. Zwar ist dessen gesangliche Fähigkeit schon Priest- würdig und ich will sie auch gar nicht schmälern, aber wenn man in Passagen, in denen man Halfords Stimme bewunderte, nun teilweise eine andere Interpretation der Songs geliefert bekommt, so ist es einfach nicht das gleiche. Soundtechnisch ist an diesem Live-Album nichts auszusetzen und die Tatsache, dass es Judas Priest sind, die dort trotz ihres hohen Alters kräftigst in die Instrumente hauen ist schon Anlass zur Bonuspunktvergabe. Dieses Album ist für all diejenigen bestimmt, die sich entweder einen Gesamteindruck über die Songs aus der langwährenden Priest-Kultur verschaffen möchten oder aber dermaßen eingefleischte Fans sind, dass es außer Frage steht sich diesem Album zu besorgen.

18.01.2003
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