Judas Priest - Demolition

Review

Eine ziemlich schwierige Sache, das neue Album der „Metal Gods“ Judas Priest. Etwas konservative Fans der Band, werden wahrscheinlich total enttäuscht von Demolition sein. Und zwar noch enttäuschter als bei Jugulator! Warum? Weil Judas Priest 1990 ein Album namens „Painkiller“ veröffentlichten, welches fast sämtliche früheren Werke der Band in den Schatten gestellt hat, und sie sich damit für alle Ewigkeiten einen Platz im Heavy Metal Himmel (Hölle?) gesichert haben! Derweil waren Judas Priest schon immer eine Band, die gerne mal experimentierte und so immer wieder gängige Konventionen gebrochen hat. Man erinnere sich z.B. an das Gitarren-Synthesizer Inferno in den 80ern. Oder hört euch mal „Dissident Agressor“ an und dann „Turbo Lover“! Zwischen den Songs liegen fast 10 Jahre, aber es war die gleiche Band, die diese Songs geschrieben hat. Zwischen „Painkiller“ und „Demolition“ liegen jetzt auch 11 Jahre, und es ist immer noch Judas Priest! Es ist doch wohl logisch, daß die Zeit ihre Spuren hinterlässt. Ich finde es irgendwie schon bewundernswert, wenn Männer, die (fast) alle über 50 sind und meine Väter sein könnten, immer noch offen für Neues sind. Bewundernswert und mutig, denn sie hätten ja auch auf Nummer sicher gehen können und eine „Painkiller 2“ unters Volk werfen können. Wobei ihnen aber dann der Schuß erst recht nach hinten losgegangen wäre! „Painkiller“ ist Priests Meisterwerk und das wissen sie auch. Es ist unmöglich, dieses zu übertrumpfen, darin sind sich alle Kritiker einig! Warum also diese Erwartungshaltung, wenn eh klar ist, daß es kein zweites Album wie „Painkiller“ geben wird? „Demolition“ ist ein gutes, abwechslungsreiches Metal-Album. Die „modernen“ Einflüsse halten sich in Grenzen und sie haben es endlich geschafft, ihrem Sänger diese ekligen, „Hoden-zum-Platzen“ bringenden Schreie zu verbieten! Geht am 16. Juli in die Läden und überzeugt Euch selbst!

27.06.2001
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