Judas Priest - Battle Cry

Review

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Bands wie METALLICA oder IRON MAIDEN sind bekannt für ihre vielen Live-DVDs. Wie sieht es diesbezüglich bei JUDAS PRIEST aus? Es stehen bislang fünf Veröffentlichungen zu Buche, die letzte, „Epitaph“, wurde während des Abschlusskonzertes der „letzten großen Tour“ aufgezeichnet und 2013 veröffentlicht. Im darauffolgenden Jahr brachte man das mäßige „Redeemer Of Souls“ und startete die dazugehörige Tour, die 130 Shows in 33 Ländern beinhaltete. Lässt sich da noch ein bisschen Geld herausquetschen? Klar, man bringt das Ganze noch auf DVD raus. Wie hier geschehen. In diesem Fall heißt das Ergebnis „Battle Cry“ und beinhaltet das komplette Konzert in Wacken (welches auch auf CD beiliegt) und als kleiner Bonus sind drei Songs aus Polen enthalten, aber das ist nicht wirklich exklusiv.

Diesen Punkt sprechen wir nochmal später an. Konzentrieren wir uns nun auf das Konzert. Die Rahmenbedingungen hätten nicht besser sein können: Die Sonne war bereits hinter dem brennenden Wacken-Schädel untergegangen, der „Holy Ground“ zum Bersten gefüllt und die Altmeister des Metals spielten. Wobei wir leider die Betonung auf Alt legen müssen, denn man merkt, wie der Zahn der Zeit an der Band nagt. Das Stageacting der Musiker ist so unspektakulär wie der Titelkampf in der Bundesliga, Rob Halford kriegt seine Kreissägenstimme nicht mehr hin, was insbesondere bei ‚Painkiller‘ zu einem Problem wird und die Songs werden nur lustlos vorgetragen. Apropros: Man muss kein Experte sein, um zu wissen, dass das Publikum die Songs vom neuen Album (die immerhin ein Drittel der Setlist ausmachen) nicht kennt und dementsprechend es zu dem Zeitpunkt auch immer still ist. Seid ihr immer noch dabei? Gut, kommen wir nun zur DVD an sich. Zum Zeitpunkt des Auftritts war eine Veröffentlichung auf DVD anscheinend noch nicht geplant. Als beispielsweise NIGHTWISH ihr Konzert mitschneiden ließen, verweigerten sie eine Ausstrahlung im Fernsehen. In Fall von „Battle Cry“ lief jedoch eine gekürzte Version des Konzerts im Fernsehen. Zudem scheint das Bildmaterial von der Wacken-eigenen Produktionsfirma zu stammen, die ohnehin jeden Auftritt aufzeichnet. Die drei Bonus-Tracks aus Polen lagen uns nicht vor.

Was bleibt letztlich über „Battle Cry“ zu sagen? Diese Veröffentlichung dokumentiert, dass JUDAS PRIEST ihren Zenit überschritten haben. Die Birminghamer wirken in ihrem ganzen Tun zu routiniert, nach dem Motto: „Wir machen nicht mehr als muss.“ Erschreckend bewusst wird dies einem dadurch, dass man mit Richie Faulkner einen Gitarristen an der Seite hat, der vor Energie wahrlich strotzt. Das Label ist sich dessen durchaus bewusst und versucht anscheinend die Kuh noch so lange zu melken, wie sie Milch gibt. Was ihnen anscheinend gar nicht eilig genug gehen kann, schließlich wird schon an einem neuen Album gearbeitet.

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24.03.2016

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1 Kommentar zu Judas Priest - Battle Cry

  1. Nicolas sagt:

    Ich kann mich dem Review nicht anschließen. Die Performance der Band ist beispielsweise jetzt im höheren Alter deutlich besser als noch vor beispielsweise 10 Jahren, wo die Band ja noch jünger war.
    Gut, physisch merkt man den Herren ihr Alter an, doch so ist es nun einmal, wenn man alt wird und 40 Jahre Metal hinter sich hat. Insbesondere der Gesang ist dem Rob Halford seit langem wieder sehr gut gelungen. Redeemer of Souls zählt, meiner Meinung nach, definitiv zu einer der besten Tourneen der Priester.