Judas Iscariot - Dethroned, Conquered And Forgotten MCD

Review

Akhenaten, seines Zeichens Alleinherrscher über Instrumentierung und Gesang bei Judas Iscariot, verblüfft uns einmal mehr mit der unangekündigten Veröffentlichung dieser 5-Track-MCD via Red Stream. Nach Alben, wie und , dürfte sich der mittlerweile in Deutschland lebende Solo-Künstler auch hierzulande eine nicht zu verachtende Fanschar aufgebaut haben. Getreu dem Motto „Cultivating the ancient spirit of Black Metal“, bekommt man auf Schwarzmetall in allerbester Darkthrone Manier zu Zeiten geboten. Allein der Opener „Descent to Abyss“ hätte wirklich auch auf jenem Album der norwegischen Legende vertreten sein können, so groß ist die Ähnlichkeit zu den Vätern des Black Metal der frühen Neunziger Jahre. Leider bedeutet jedoch auch hier einmal mehr Underground=Proberaumsound. Auch in diesem Punkt steht Judas Iscariot also seinen offensichtlichen Vorbildern in Nichts nach und selbst das Cover Marke „Des Nachts mit Corspepaint lauf ich durch die Wälder“ kommt so minimalistisch und ungalant rüber, wie seinerzeit bei Fenriz & Culto. Und nun das erstaunlichste: Mir gefällt das Teil trotz der unüberhörbar schwachen Produktion und der alles anderen alles innovativen Musik gar nicht mal so schlecht, denn wenn eine Band heutzutage noch in der Lage ist, diesen unvergleichlichen Spirit des frühen Black Metals neu zu entfachen, dann ist es Judas Iscariot. Wer den Ursprüngen des Schwarzmetalls noch immer nachtrauert und seinen CD-Player nicht mit ausreichend Darkthrone-Songs füttern kann, der sollte sich diesen 5-Tracker ruhig zulegen, Bombast-Genießer und all denjenigen, denen die Musik gar nicht genügend Synthesizerüberladen sein kann, sei jedoch geraten, schnell den Namen Judas Iscariot aus dem Gedächtnis zu streichen.

11.12.2000

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6 Kommentare zu Judas Iscariot - Dethroned, Conquered And Forgotten MCD

  1. Vomitive sagt:

    Also für mich ist die Mini eine ideale Rückmeldung nach 2 Jahren Studio-Abstinenz. Der Hass und die Agressivität wurden nun durch einen passend rohen Sound ergänzt, der perfekt zur Musik passt. Dabei kommen zwar die Gitarrenmelodien nicht mehr so deutlich durch, für die Atmosphäre ist dies aber sehr dienlich. Als Glanzstück der CD sehe ich den Song "Journey Through Visions Of War" der wie schon "Eternal Bliss … Eternal Death" durch eine geniale Midtempoatmosphäre in den Kopf arbeitet, und zum Ende hin noch mal voll loslegt. Die ganze MCD ist sehr empfehlenswert, Produktion und Aufmachung drücken den Geist JIs voll aus… Ich kann mich Azazel nur anschließen, für Dimmu Kids und Cradle Wichser 0% geeignet…

    10/10
  2. Engel69 sagt:

    Ich sehe mich durchaus als richtigen Black Metaller(in),obwohl ich auf schwuchteligen Keyboardsound wie Emperor oder Limbonic Art abfahre…aber zurück zu JI…Yo,true,heavy(?) und oldshool isses schon…*gähn* …achja,ich habe ’spirit‘ vergessen…

    3/10
  3. Wintersoul sagt:

    Judas Iscariot hat den künstlerischen Anspruch von Kotze, in der sich nur Kotzbrocken wohlfühlen können.

  4. Black Abyss sagt:

    Wahrlich geniale Cd. Zu den 2 oberen Kommentaren möchte ich jetzt mal nichts sagen denn entweder mag man diesen Undergroundsound oder nicht. Ich gebe dem Kommentator vollkommen recht wenn er sagt das "Descent to the Abyss" ein wirklich aussergewöhnliches Stück ist. Liebt diese Cd oder hasst Sie.

    10/10
  5. TheHolyOelk sagt:

    Hmm auf die kommentare von wintersoul und engel69 willich mal nicht eingehen, vorallem bei lezterem spricht der kommentar und nickname ja wohl für sich, oder? Ich bin zwar nicht fans von mcds aber 20 minuten spielzeit gehen wohl durch… (vorallem wennman bedenkt dass es bands gibt die cds mit 25-30 minuten Spielzeit schon als full length verkaufen). Judas Iscariot war ja noch nie für eigenständigkeit bekannt aber wiso ein prinzip nicht übernemen wenn es gut ist, ausserdem gehts ja ned darum das einfallsreichste album 2000 zu machen oder? Die schon mehrmals angesprochene produktion halte ich auch für nicht alzu gelungen, aber darum gehts ja schlieslich nur nebensächlich, viel mehr geht es um die musik, und ich brauch wohl niemanden zu erzählen das Judas Iscariot ein ziemlicher Hoffnungsträger auf seinem Gebiet ist.

    9/10
  6. Anonymous sagt:

    If you miss the old Dark Throne and wonder what happened to that old spirit of black metal anyway then Judas Iscariot is THE answer to your question. Expect fast bouncing drums and nihilistic guitars. ‚Heaven in Flames’is my favourite album because it integrates real black metal with easthetic synths on some of the songs. But don’t expect crappy ‚mainstream‘ black metal synths, Iscariot just ads another black dimension to his nihilistic art.

    8/10