Joyless Euphoria - Dreaming in Ultraviolet

Review

JOYLESS EUPHORIA aus Wien existieren erst seit wenigen Jahren, veröffentlichten im September 2017 ihr Debüt und wagen nun mit „Dreaming in Ultraviolet“ den nächsten Schritt. Am grundlegenden Konzept hat sich nichts geändert. Melancholischer Post-Black-Metal rauscht aus den Boxen, die Texte widmen sich Themen wie Selbstmord und dem Verlust geliebter Menschen.

„Dreaming in Ultraviolet“ – Besser als das Debüt?

Vom Debüt war Kollege Wolfsbrunn damals aus verschiedenen Gründen nicht sonderlich angetan. Erst einmal zum Sound: Der ist deutlich besser geworden, klingt voller und lebendiger. Der Schlagzeugsound klingt zwar immer noch etwas verwaschen und stellenweise rumpelig, wirkt aber viel natürlicher als auf dem Vorgänger. Kein Wunder, gibt es doch mit Kevin Franda inzwischen einen Schlagzeuger in der Band, der auf keinen Fall aus der Dose kommt.

Was die Riffs angeht, waren JOYLESS EUPHORIA – besser gesagt: Multi-Instrumentalist und Bandkopf Martin Baumgartner – damals bereits auf einem guten Weg und beschreiten diesen auch weiterhin. Das Niveau der hörbaren Vorbilder ALCEST wird aber weiterhin nicht erreicht. Dazu genügt sich „Dreaming in Ultraviolet“ zu sehr mit altbekannten Standards und wärmt lediglich auf, was bereits von anderen Bands vertont wurde.

Zugegeben, dies geschieht auf einem höheren Level, als noch auf dem Vorgänger. Dennoch fehlt JOYLESS EUPHORIA weiterhin das gewisse Etwas, um sich aus Mittelmaß und Durchschnitt befreien zu können. Zu monoton, auf die Dauer zu anstrengend, wandert das Album am Zuhörer vorbei. Es reicht für eine schöne Randnotiz, aber eben nicht für ein eigenes Kapitel.

JOYLESS EUPHORIA fehlt noch das gewisse Etwas

So bleiben JOYLESS EUPHORIA in einem altbekannten Dilemma gefangen: Wer die Musik interessant findet, hat vermutlich schon genug davon im Regal stehen, wer hingegen einmal ins Blackgaze-Genre reinschnuppern möchte, hat es bei den Platzhirschen dieser Nische leichter. Beide brauchen die Band nicht unbedingt. War aber nicht genug von diesem Sound bekommen kann, sollte „Dreaming in Ultraviolet“ ein Ohr gönnen und die Band weiterverfolgen. Wenn sie sich so weiterentwickeln, gelingt der große Sprung vielleicht mit dem dritten Album.

08.02.2019

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1 Kommentar zu Joyless Euphoria - Dreaming in Ultraviolet

  1. Bluttaufe sagt:

    Bands mit solch einer Covergestaltung sind meistens Müll oder ein echter Geheimtipp. Der Song „The Orator“ macht irgendwie Bock auf mehr.
    Nichts neues aber eben auch nicht schlecht gemacht. Gefällt mir irgendwie richtig gut.