José Luis Cano Barron - From Hades To Valhalla… BATHORY – The Epic Story

Review

Nur wenige Bands haben so einen prägenden Einfluss auf die Metalszene und sind gleichzeitig von einer solchen Mystik umgeben wie BATHORY. Bereits 2016 hat Journalist und Fan JOSÉ LUIS CANO BARRÓN auf Spanisch eine Biographie über die schwedische Band verfasst, die nun auch als englische Übersetzung unter dem Titel “From Hades to Valhalla… BATHORY – The Epic Story“ erscheint. Fans, die die Biographie auf Deutsch lesen wollen, müssen sich wohl erst einmal gedulden.

Der Stil von José Luis Cano Barron geht in der Übersetzung verloren

Auf knapp über 150 Seiten führt der Autor die Leser chronologisch durch die Bandgeschichte, beginnt seine Reise aber erst einmal mit den Danksagungen und dem etwas befremdlichen „Extensive & exclusive No fuckin‘ thanx to“ (sic) – direkt gefolgt von dem Disclaimer, dass die Kooperationen derjenigen, die Insider-Informationen zu BATHORY hätten liefern können, leider weniger als zufriedenstellend war. Laut Cano Barrón soll “From Hades To Valhalla“ keine neuen Informationen über die Band liefern, sondern lediglich bereits Bekanntes noch einmal bestärken.

Vielleicht gehen der besondere Humor und die Art des Autors etwas in der Übersetzung verloren, aber der stark wertende Schreibstil liest sich sehr dilettantisch und lässt den Leser an der Vertrauenswürdigkeit und Unbefangenheit von Cano Barrón zweifeln. Aussagen, die BATHORY-Gründer Ace „Quorthon“ Forsberg oder andere (mutmaßliche) Bandmitglieder in verschiedenen Interviews treffen, werden von ihm ohne Angabe von Quellen entweder verifiziert oder auch negiert.

„I don’t mean to contradict Quorthon, who I am sure knew very well about this, but I think those tracks could have been extracted from the abandoned session that happened after the first album, and of which I will give more details later. Maybe Quorthon got the dates and facts mixed up.”
– S. 26

”From Hades To Valhalla” ist ein spekulativer Liebesbrief eines Fans

Nicht nur, dass der Text hauptsächlich aus Spekulation besteht, auch viele der im Buch enthaltenen „raren“ Fotografien und Grafiken können keinem Urheber zugewiesen werden und die im Buch verteilten Fußnoten werden eher für weiterführende, persönliche Kommentare des Autors als für das Nachweisen von Belegen genutzt.

Wen das nicht stört und wer mit einem gemeinsamen Fan einfach ein bisschen in Erinnerungen und Spekulationen schwelgen möchte, kommt bei “From Hades To Valhalla“ sicher auf seine Kosten. Das Layout ist ansprechend gestaltet und die persönliche Verbindung des Autors zu BATHORY wird im Laufe des Buches mehr als deutlich.

Diejenigen, die eher an harten Fakten und zuverlässigen Informationen interessiert sind, sollten um das Buch aber einen Bogen machen. “From Hades To Valhalla“ ist eher als Unterhaltungsquelle und Sammlung bestehender Informationen denn als verlässliche Hintergrundbiographie zu betrachten.

22.05.2024

"Es ist gut, aber es gefällt mir nicht." - Johann Wolfgang von Goethe

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