Jorn - Live On Death Road

Review

Jorn Lande dürfte vielen Metalheads spätestens durch seine unglaubliche Bühnenpräsenz bei AVANTASIA bekannt sein. Seine markante Stimme macht ihn zu einem der besten Metalsänger unserer Zeit. Mit „Live On Death Road“ hat der geneigte CD-Käufer nun die Möglichkeit, diese Stimmgewalt auch zu Hause erleben zu können. Aufgenommen wurde die Doppel-CD bei seinem Headliner-Gig auf dem Frontiers Rock Festival in Mailand. Ein besonderer Moment für JORN, da er hier die Möglichkeit hatte, ein umfassendes Set zu spielen.

Riffs und eine unglaubliche Sangesleistung – JORN

Ein kurzes Intro, und dann betritt der Meister die Bühne. „My Road“ ist ein optimaler Einstieg in diese Doppel-CD, da hier JORNs Stärke betont wird: Was für eine Naturgewalt, die den kompletten Song dominiert und dabei keine Langeweile aufkommen lässt. Ein weiteres Highlight ist „Bring Heavy Rock To The Land“. Keine Zeit, um Luft zu holen, den JORN geben Vollgas und machen dabei keine Gefangenen. Etwas mehr in Richtung Old School geht es mit dem Titeltrack „Life On Death Road“. Satte Riffs und eine temporeiche Melodie sorgen hier für eine gute Atmosphäre, wie man sie wohl nur auf Metalkonzerten erleben kann. Keine Frage, hier sind echte Vollblutmusiker am Werk. Ein ungewöhnlicher Track reiht sich in die Setlist ein: „Blacksong“ gehört zu den Fanlieblingen und geht auch nach dem sechsten Hördurchlauf immer noch in die Gehörgänge und erschafft eine Wohlfühlstimmung, der man sich nicht entziehen kann. Sicher braucht man bei den meisten Tracks etwas Zeit, denn kaum ein Beitrag ist kürzer als fünf Minuten, aber es lohnt sich allemal.

„Stormcrow“ ist dann ein energiegeladenes Stück Musik, das definitiv zu den besten Beiträgen dieser CD gehört. Auch hier ist JORNs Stimme omnipräsent und sorgt für eine Atmosphäre, die zwischen Hoffnung und Niedergang schwankt. Mit der Powerballade „Out To Every Nation“ geht der erste Teil dieses legendären Gigs dem Ende entgegen. Eine gute Nummer, die allerdings nicht allzu lange im Gedächtnis bleibt. Viel besser ist dagegen „Shot In The Dark“. Als Hommage an OZZY OSBOURNE gedacht, entwickelt diese Coverversion eine beachtliche Eigendynamik, die dem Original nicht nachsteht. Glatte neuen Minuten nimmt sich „Walking On Water“ auf dieser Veröffentlichung Zeit, um seine volle Wirkung zu entfalten. Ein Ausrufezeichen setzten JORN mit „Rock And Roll Angel“. Ein stampfender Track, der extrem wuchtig rüberkommt. Hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied zur Studioversion. Mit dem Tribut an DIO in Form von „Rainbow In The Dark“ neigt sich der Auftritt dem Ende entgegen. Sicher kann man Dios Stimme nicht kopieren, aber JORN setzt sein gesamtes Organ ein, um dieser unsterblichen Hymne gerecht zu werden. Soviel sei verraten: Er schafft den Spagat zwischen Eigenkompositionen und guten Coverversionen.

Begeisterung pur – „Live On Death Road“

Fazit: JORN sind eine echte Macht. Leider ist das Interesse an der Band in Deutschland nicht allzu hoch. Wer auf ehrliche, bodenständige Musik steht, wird hier vollständig bedient. Zeitloser Heavy Metal mit einer unglaublich eingänglichen Stimme, wie man sie im Metalbereich lange suchen muss. Eine absolute Kaufempfehlung für „Live On Death Road“.

22.07.2019
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