Jorn - Live In America

Review

Zwar hatte Jorn Lande auch mit seinen Projekten ARK, THE SNAKES und MILLENIUM das Interesse der hart rockenden Szene erreicht, dennoch machte ihn erst MASTERPLAN richtig groß und brachte ihm auch internationale Erfolge bei. Nach seinem Ausstieg von MASTERPLAN 2006 folgten einige Soloveröffentlichungen und weitere Projekte. Aufgrund seiner doch bereits recht langen Zeit im Business ist es eigentlich legitim, sein Schaffen auf DVD zu pressen. Zumal Jorn zu den Sängern im Heavy Metal und Hard Rock gehört, die mit einer markanten und unverwechselbaren Stimme gesegnet sind und auch musikalisch immer mit viel Herzblut und Liebe zum Detail arbeiten.

Das war zumindest bisher der Fall. Auf seiner neuen eigenen DVD macht sich allerdings der fade Beigeschmack breit, dass hier die Fans einfach nur mal eben zur Kasse gebeten werden. Nicht, dass ich falsch verstanden werde. Das Konzert an sich ist einfach nur Klasse und wird jedem Fan von JORN, MASTERPLAN und Co. gefallen. Allerdings beschränkt sich die DVD dann auch nur auf das Konzert, aufgenommen am 16.09.2006, auf dem Prog Power VII Festival in Atlanta. Keine Extras wie Interviews, hinter den Kulissen, Infos oder sonst was. Auch der Sound ist mit seinem Stereo 2.0 längst nicht mehr State of the Art. Lediglich das Widescreen-Format kann ein wenig trösten.

Allerdings macht das Konzert an sich so einiges wieder wett, und das sahen wohl nicht nur die damals anwesenden Metalheads so, die JORN nach Strich und Faden abfeierten. Songs wie „We Brought The Angels Down“, „Duke Of Love“, “Cold Sweat” (THIN LIZZY-Cover, cool vorgetragen), “Gonna Find The Sun” oder “Godless And Wicked” kommen eifach gut rüber. Das Liveset wird allerdings durch Schlagzeug- und Gitarrensolos gemindert und auch die Coverversionen überwiegen in den 90 Minuten Spielzeit (u.a. noch „Straight Through The Heart“ (DIO) oder das Klasse DEEP PURPLE-Cover „Perfect Strangers“). Da fragt sich der geneigte Fan doch, ob nun JORN drüben in den Staaten gezockt haben oder ob sich die Veranstalter eine Coverband haben kommen lassen. Denn das abschließenden WHITESNAKE-Medley, bestehend aus „Come On“, „Sweet Talker“, „Crying In The Train“, „Here I Go Again“ und „Give Me All Your Love“ ist zwar bei weitem nicht schlecht, aber Herr Lande müsste doch (musikalische Vergangenheit mit THE SNAKES hin oder her) auf einen Haufen eigener Granaten zurückgreifen können. Wenigstens kann die Band voll und ganz überzeugen und Jorn ist natürlich wie immer Herr der (Stimm-) Lage.

So bleibt es zu betonen, dass die DVD nur für Fans von JORN, MASTERPLAN usw. eine Muss ist. Oder eben für diejenigen, welche die Klassiker von THIN LIZZY, DEEP PURPLE, WHITESNAKE oder DIO gerne gecovert hören. Schade, schade, ich hab von dem Teil mehr erwartet, zumal es zu dem Konzert bereits eine passende CD gibt.

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20.02.2009

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