Jormundgard - Product Of Society (EP)

Review

Nach dem Demo „Ragna-Rock“ (2001) gab es im letzten Jahr mit der Mini-CD „Product Of Society“ ein zweites Lebenszeichen der jungen Hamburger Band JORMUNDGARD, das man aber auch getrost hätte unaufgenommen lassen können, denn diese EP ist auf nahezu gesamter Länge ein Rohrkrepierer.

Stilistisch kann man JORMUNDGARD in die Melo-Death-Ecke einordnen, muss aber dazu sagen, dass es auch viele Metalcore-Anleihen und das ein oder andere progressive Element gibt, und auch der gute Onkel Black Metal guckt ab und zu mal vorbei.

Den Anfang macht ein verzerrtes, aber dennoch ruhiges Intro, welches in den Song „Down In The Vault“ übergeht. Dieser besteht aus einem Melo-Death-Riff, wie man es heute an jeder Straßenecke von jeder zweitklassigen Band zu hören bekommt, extrem dünnen Growls und immerhin zwei netten Solo-Einlagen. Auch Song Nummer drei, „King“ kann nicht wirklich etwas, interessant wird es erst mit dem einzigen Höhepunkt „World Down“. Dieser wirklich coole Song startet sehr langsam und wartet das erste Mal auf dieser CD mit einem Riff auf, der wirklich etwas kann, dazu gibt es mehrere coole Metalcore-Moshparts. Ein atmosphärischer Song, der live mit Sicherheit stark abgehen wird. Doch nach dem hohen Flug kommt in Form von „Hecatomb“ der tiefe Fall: Hier gibt es wieder nur ein doofes Standard-Riff, ein langweiliges Solo, das entfernt an alte Hippie-Rock-Sachen erinnert, und später auch noch etwas, das an ein wirkliches Metal-Solo herankommt. Das Ganze wird ziemlich zusammenhanglos aneinandergereiht – sorry, aber das ist ein Scheißsong vor dem Herrn. Das abschließende „End“ ist wieder etwas besser gestaltet und zwar auch nichts besonders hervorragendes, aber es gibt im Mittelteil tolle Melo-Death-Gitarrenläufe.

Auch der Sound von „Product Of Society“ kann nicht wirklich etwas: Das Schlagzeug ist zu leise, der Bass zu laut, obendrein klingt er noch sehr komisch. Das einzige, was außer dem Song „World Down“ noch als Positiv-Argument zu nennen ist, ist Sänger Andreas Lamp, dessen Growls zwar wie schon erwähnt nur zweitklassig sind, der aber beim Shouten eine gute Figur macht und entfernt an Andreas Dörner von CALIBAN erinnert.

Insgesamt ist „Product Of Society“ aber ein langweiliges Stück Musik, das nur mit einem einzigen guten Song aufwartet und auch soundtechnisch eher in der zweiten Liga anzusiedeln ist. Nichts für mich.

08.10.2007

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