Dem Zeitgeist seinen Hintern zeigen THE JON SPENCER BLUES EXPLOSION mit ihrer energetischen und spröden Mischung aus Blues und Rock, kurz „Blues Rock“ genannt, schon seit geraumer Zeit. So vollendet und gelungen wie auf „Plastic Fang“ hat dies das Trio bisher allerdings noch nicht bewältigt. Etwas glatter und eingängiger, aber dennoch immer herrlich schräg und erfrischend anders gibt es hier bodenständige Musik, die den Rock auf staubige Landstraßen, in versiffte Hintergassen und schummrige Kaschemen zurückbringt, dabei die Stücke auf das Wesentliche reduziert und damit treffsicherer vorgeht, als alle überproduzierten Chart-Rocker dieser Tage.
An den Ursprüngen der Musik nährt sich „Plastic Fang“, das ein wenig an ein Treffen zwischen ELVIS, NICK CAVE, JOHN LEE HOOKER und TOM WAITS erinnert, die einen Tarantino-Film in Whiskey-seeliger Stimmung durchleben. „She Said“ bildet dabei einen schwungvollen Höhepunkt, welcher sich allerdings in guter Gesellschaft befindet, wie das verrauchte „Killer Wolf“ oder das eindringliche „Mother Nature“ beweisen. Die Essenz des Rock auf ein Album gebannt!
JON SPENCER BLUES EXPLOSION machen richtig coolen, unüblichen Rock mit Blick zur (alten) Basis. Ohne moderne Schnörkel aber dennoch nicht wirklich eingängig nerven (im positiven Sinne) die Jungs sich durch ihr Album. "Plastic Fang" ist gut gelungen, wenngleich es nicht mit dem Band-Höhepunkt "Acme" mithalten kann